Millionen-Projekt: Wird das Erlanger OP-Zentrum noch teurer?

23.7.2019, 06:00 Uhr
Der Bau des Operativen Zentrums in Erlangen droht zum Millionengrab zu werden.

© Athina Tsimplostefanaki Der Bau des Operativen Zentrums in Erlangen droht zum Millionengrab zu werden.

Diese Woche endet die Suche nach mehreren Spezialisten, die die Arbeit des im November 2018 gekündigten Planers des Operativen Zentrums (OPZ) in Erlangen übernehmen. Gelingt das nicht, droht eine weitere Verteuerung des 200-Millionen-Euro-Projektes. "Das Vergabeverfahren ist noch nicht abgeschlossen", teilte Dieter Maußner, der für den Klinik-Neubau verantwortliche Behördenleiter, auf Anfrage mit.

Es sei "rechtlich nicht zulässig während des Verfahrens Aussagen zu machen". Offenbar sind noch nicht alle Fristen abgelaufen, binnen derer sich unterlegene Bieter gegen die Auswahl eines Mitbewerbers wehren können. Wann das der Fall sein wird, ließ der Chef des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg offen, bat aber um "Verständnis und Geduld".

Mitte November 2018 kündigte der Bauherr, das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, dem im OPZ für Heizung, Lüftung und Sanitär zuständigen Ingenieurbüro. Gründe waren Planungsfehler und Baumängel.

Europaweite Ausschreibung verlief im Sande

Die Folgen: eine um mindestens zwei Jahre verlängerte Bauphase und Mehrkosten, die in die zig Millionen gehen. Je länger sich Planungs- und Bauzeit hinziehen, desto teurer wird das Gesamtprojekt. Laut Baupreis-Index steigen die Baupreise aktuell pro Jahr um rund fünf Prozent.

Schon seit Jahresende sucht die Behörde nun nach einem Experten, der den betroffenen Bereich komplett neu planen muss. Doch die erste europaweite Ausschreibung verlief im Sande. In der zweiten Runde will das Bauamt Spezialisten für mehrere Teilbereiche gewinnen, um die Chancen zu erhöhen, in Zeiten einer boomenden Baukonjunktur überhaupt jemanden zu finden. Ob das gelingt, ist weiter offen.

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