Missbraucht die CSU den Franken-Tag für eigene Zwecke?

28.6.2016, 16:18 Uhr
Die Partei für Franken will aus dem Tag der Franken wieder einen Tag für Franken machen.

© Archiv-Foto: Anna Böhm do Nascimento Die Partei für Franken will aus dem Tag der Franken wieder einen Tag für Franken machen.

Vor dem "Tag der Franken" am Samstag in Hof fordert die "Partei für Franken - Die Franken" eine Neu­ausrichtung der Veranstaltung. Der Tag der Franken sei für "Die Franken" in den letzten Jahren immer mehr zu einer "Selbstbeweihräuche­rungsveranstaltung" der CSU verkom­men. Aus dem Tag der Franken müsse wieder ein Tag für Franken werden, sagt Robert Gattenlöhner, Parteivor­sitzender und Bezirksrat von Mittel­franken.

Jedes Jahr halte Horst Seehofer mehr oder weniger "dieselbe Rede" und versuche mit Worten wie "Fran­ken ist ein starkes Stück Bayern", den Franken "Honig ums Maul zu schmie­ren." Die Realität sehe "aber anders" aus. Das Süd-Nordgefälle in Bayern nehme "leider auf allen Ebenen" immer weiter zu. Auch am Heimat­- und Finanzminister Markus Söder spart Gattenlöhner nicht an Kritik: Söder missbrauche den Tag der Fran­ken, um sich selbst "medial in Szene zu setzen". "In Franken gibt er sich als Franke und in München ist er Nordbayer", so Gattenlöhner weiter.

Ohne Seehofer

Für Gattenlöhner ist aus dem "extrem wichtigen und identitätsstif­tenden" Tag der Franken mittlerweile ein "Tag der CSU" geworden. "Wir müssen das ändern", bekräftigt ein sichtlich kämpferischer Gattenlöh­ner, und aus dem Tag der Franken "wieder einen Tag für Franken machen." Dazu sei es wichtig, "die Franken" und nicht die CSU "wieder in den Mittelpunkt zu stellen". Der Bezirk Unterfranken solle deshalb 2017 anlässlich des Tags der Franken "auf eine Einladung des Oberbayern Horst Seehofer verzichten".

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