Vorstandschaft bei Wahl bestätigt

Bad Windsheimer Jugendtreff ist so beliebt wie nie zuvor

18.4.2024, 20:44 Uhr
Der alte und neue Vorstand des Freundeskreises Jugendförderung e.V. und das  hauptamtliche Leitungsteam: Stefan Röschenthaler, Patrick Wiesinger, Dieter Vatter, Matthias Oberth, Miriam Gabler, Christine Krüger und Thomas Siegling (v.l.n.r.).

© Walla Rohr Der alte und neue Vorstand des Freundeskreises Jugendförderung e.V. und das hauptamtliche Leitungsteam: Stefan Röschenthaler, Patrick Wiesinger, Dieter Vatter, Matthias Oberth, Miriam Gabler, Christine Krüger und Thomas Siegling (v.l.n.r.).

Der Jugendtreff ist auf der Erfolgsspur. Anders lässt sich der Jahresbericht des Leiters Thomas Siegling und seiner Stellvertreterin Miriam Gabler nicht interpretieren. Bei der Jahreshauptversammlung des Trägervereins wurde von weiter steigenden Besucherzahlen im offenen Betrieb berichtet, genauso wie von Wartelisten für die Jungen- und Mädchengruppe. Inzwischen ist ein drittes Gruppenangebot hinzugekommen. Eine Brettspielgruppe, die von Anthony Lutz geleitet wird, der das Team in der Scheune seit August 2023 als weitere hauptamtliche Kraft verstärkt.

Das Angebotsspektrum des Jugendtreffs ist seit dem Ende der Corona-Pandemie stetig gewachsen. Hüttenstadt, Ferienprogramm, Jugendfreizeit, integrative Disco – bereits seit Jahren bewährte Angebote erhalten mehr als guten Zulauf, so Thomas Siegling. Dazu wird immer wieder Neues ausprobiert, wie Computerspiel-Turniere, Konzerte oder die Jugend-Zukunfts-Werkstatt in Kooperation mit der Stadt Bad Windsheim. Nicht zu vergessen die U-17-Wahl, die im vergangenen Jahr unter der Federführung der Scheune am Steller-Gymnasium und der Mittelschule durchgeführt wurde.

Angebot stetig ausgebaut

Miriam Gabler und Thomas Siegling engagieren sich zudem seit rund eineinhalb Jahren als Medienlöwen, einem Medientraining-Programm, das vom Kinderschutzbund entwickelt wurde. Das Angebot richtet sich an Schulklassen von der 3. bis 7. Jahrgangsstufe und wurde von der Vorsitzenden des Bad Windsheimer Kinderschutzbunds, Gisela Heusinger-Herz, als Zusammenarbeit mit der Scheune für die hiesige Region ins Leben gerufen.

Trotz der umfangreichen Aufgaben will sich der Jugendtreff auch bei der Betreuung der inzwischen in Bad Windsheim eingetroffenen unbegleiteten jugendlichen Asylsuchenden einbringen. Die bisherige gute Arbeit in der Scheune dürfe darunter aber nicht leiden, so der einhellige Tenor bei der Jahreshauptversammlung. „Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten dazu beitragen, dass es diesen Jugendlichen einigermaßen gut geht“, so Miriam Gabler. Angedacht ist derzeit die Integration in die Fußballgruppe, die sich regelmäßig am Freitag trifft.

Ziel des Scheunen-Teams ist es, ein Miteinander zwischen den neu in die Stadt gekommen Jugendlichen und dem bestehenden Stammpublikum zu schaffen. „Unser Vorteil ist, dass wir bereits arabisch, kurdisch und französisch sprechende Jugendliche in der Scheune haben“, so Thomas Siegling. Die erste Kontaktaufnahme mit den jungen Flüchtlingen, die in dieser Woche zum ersten Mal in die Scheune gekommen sind, habe bereits reibungslos funktioniert, erzählt Siegling.

Kommunikation auf Deutsch

Weiterer Vorteil: Wenn die Jugendlichen aus unterschiedlichen Sprachwelten miteinander kommunizieren wollten, geschieht dies auf Deutsch. Ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Spracherwerb, wie das Scheunen-Team schon jetzt feststellen konnte. Klar sei aber auch, dass auf Dauer nur zusätzliche entsprechende sozialpädagogische Betreuung für eine gelungene Integration sorgen kann. Dafür fehlen dem Jugendtreff sowohl die personellen als auch die finanziellen Ressourcen.

Womit der Vereinsvorstand beim leidigen Thema Geld angekommen war. In den vergangenen Jahren sei laut Kassier Dieter Vatter sehr vorsichtig gewirtschaftet worden und die Corona-Pandemie habe dem Verein durch die erzwungenen Schließungen ein kleines finanzielles Polster verschafft. Dieses ist aber 2023 bereits deutlich abgeschmolzen, so der Kassier. Wenn sich die Erlössituation nicht ändere, steht der Verein voraussichtlich in zwei Jahren „mit dem Rücken an der Wand“, wie Dieter Vatter in seinem Kassenbericht erläuterte. Einen Großteil der Ausgaben machen dabei naturgemäß die Personalkosten aus.

Personalkosten steigen

„Gute Arbeit muss auch angemessen bezahlt werden“, so Vereinsvorstand Matthias Oberth, der ganz bewusst die Worte „gut bezahlt“ vermied, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die hauptamtlichen Kräfte im Jugendtreff sich über eine überdurchschnittliche Entlohnung freuen könnten. Der Förderverein halte sich an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes und das bedeute eben auch, dass die Lohnkosten von Jahr zu Jahr steigen, so Oberth. Die Zuschüsse, die von Seiten der Stadt und des Landkreises fließen, stagnieren dagegen seit etlichen Jahren.

Dennoch gelte es, ein großes Dankeschön an Stadt und Landkreis auszusprechen, da es in Zeiten der klammen Kassen nicht selbstverständlich sei, den Jugendtreff in der derzeitigen Form zu unterstützen. „Wir werden versuchen, weitere Erlösquellen zu erschließen“, gab Oberth als Devise für die kommenden beiden Jahre der Amtszeit der Vorstandschaft aus. Kein leichtes Unterfangen, da Spenden oder Zuwendungen von Firmen und Stiftungen im Normalfall nur für die Projektarbeit und nicht für Personalkosten genutzt werden können. Vorstand und das Team der Schneiderscheune sind dennoch zuversichtlich, hier in Zukunft den ein oder anderen Erfolg erzielen zu können.

Vorstand bleibt unverändert

Bei den alle zwei Jahre stattfindenden Neuwahlen gab es keine Veränderungen, sodass das Vorstandsteam mit Matthias Oberth an der Spitze komplett wiedergewählt wurde. Als Stellvertreter fungiert Patrick Wiesinger, drittes Vorstandsmitglied ist weiterhin Christine Krüger. Schriftführer bleibt Stefan Röschenthaler, die Kasse führt unverändert Dieter Vatter. Auch bei den Beisitzern blieb alles beim Alten. In dieser Funktion gehören Joachim Abele, Karin Gerstenmayer, Verena Lauer-Riedel, Michael Menke, Ronald Reichenberg und Edwin Ullmann dem Vorstand an.

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