Hygienemaßnahmen in Kliniken: Schutzanzug und Isolierstation

19.5.2020, 17:52 Uhr
Besonderer Schutz in der Isolierstation: Martina Merkel, Stationsleitung Isolierstation, zeigt mit einer Kollegin die Schutzanzüge.

© Kliniken des Landkreises Besonderer Schutz in der Isolierstation: Martina Merkel, Stationsleitung Isolierstation, zeigt mit einer Kollegin die Schutzanzüge.

Es müssen zur Nachvollziehbarkeit möglicher Infektionsketten Formulare ausgefüllt, bestimmte Hygienemaßnahmen strengstens eingehalten werden, der Besuch auf den Isolationsstationen ist aktuell noch nicht möglich. Auch für alle Ärzte, Pflegekräfte und weiteres Personal in den Kliniken sind aufgrund der Situation die Anforderungen an die Hygiene stark gestiegen.

So wurde unter Berücksichtigung der Vorgaben des Robert-Koch-Institutes ein hausübergreifendes Hygienekonzept erarbeitet und umgesetzt. Es wird ständig der aktuellen Situation angepasst. Besonders streng sind die Regeln auf den eigens für an Covid-19 erkrankten Patientinnen und Patienten eingerichteten Isolationsstationen in den beiden Kliniken. "Dies dient zum Schutz der weiteren Patienten, aber auch dem Schutz der Angestellten der Kliniken", erläutert Vorstand Stefan Schilling. Doch wie kann man sich eine Isolationsstation vorstellen? Wer darf da rein und unter welchen Umständen?

Die Isolationsstationen für Covid-19-Patienten sind räumlich getrennt von den anderen Stationen. Das Personal, das dort arbeitet, wird in der Regel auch nur dort eingesetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen beim Betreten der Station strenge Vorkehrungen treffen: "Die Station darf nur in Schutzanzügen, mit Handschuhen, FFP-Maske und Visier betreten werden. Bis man da komplett eingekleidet ist, dauert das schon einige Minuten, aber man bekommt darin schnell Routine", berichtet Martina Merkel, Stationsleitung Isolierstation. Gewechselt wird die Kleidung gegen die Schutzmontur in einem sogenannten Schleusenraum direkt vor der Station.

"Auch im Regelbetrieb wird Hygiene in den Kliniken großgeschrieben und es gibt immer wieder Weiterbildungsveranstaltungen für das Personal. Für die Corona-Situation haben wir das Personal aber noch einmal extra geschult. Da muss man zum Schutz der Patienten und zum Eigenschutz Einiges beachten", erläutert Martina Merkel. Beim Verlassen der Isolierstation muss das Personal die Schutzmontur im Schleusenraum wieder ablegen, die Schuhe verbleiben dort. Die vorher getragene Kleidung wird wieder angezogen. "Auch eine gründliche Reinigung der Hände mit Desinfektionsmitteln ist vorzunehmen.

Prinzipiell sind die Hygienemaßnahmen zu vergleichen mit dem Operationsbereich oder der Intensivstation. Die Masken haben allerdings eine höhere Schutzstufe – FFP2 oder FFP3, die Keime aus der Luft filtern können. Im OP werden normale Mund-Nasenschutz-Masken getragen. Auch Visiere sind im OP nicht üblich", so Martina Merkel weiter: "Das alles macht das Arbeiten nicht gerade einfacher. Die Schutzmaßnahmen kosten Zeit und bequem sind gerade die Visiere nicht unbedingt. Aber für die Eindämmung der Corona-Pandemie ist das alles unverzichtbar."

Das gilt auch für die Reinigung der Klinikräume. In Zeiten der Corona-Pandemie sind die Anforderungen dafür deutlich höher. Auch hier gibt es ein eigenes Team, das nur für die Isolierstation zuständig ist. Es muss öfters gereinigt und desinfiziert werden und auch die Reinigungskräfte tragen die gesamte Schutzmontur. Vorstand Stefan Schilling und Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Helmut Weiß sind sich einig: "Wir haben in allen Bereichen tolles Personal, das diese Maßnahmen mitträgt und sich trotz allem bestmöglich um die Patienten kümmert. Das ist eine großartige Leistung für die wir dankbar sind." Im Landkreis gibt es zum derzeitigen Stand 242 labordiagnostisch bestätigte Corona-Fälle. 216 Personen konnten bislang aus der häuslichen Absonderung entlassen werden, 20 aktive Corona-Virus-Fälle befinden sich nach Mitteilung des Landkreises weiter in Quarantäne. An den Folgen der COVID-19 Erkrankung sind sechs Personen verstorben.


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