Lokale Kunst in der Corona-Krise

12.5.2020, 20:11 Uhr
Lokale Kunst in der Corona-Krise

© o.n.

Dass dieser partiell wieder anläuft, zeigt sich Hönig zuversichtlich. Ausstellungsbesuche gingen ja wieder, so dass man sich bei seinen Bildern in der „Galerie in der Sparkasse“ eine fantasievolle Auszeit von der nüchternen Corona-Realität nehmen kann. Die hat dafür gesorgt, dass es keine Nachfolgeausstellung gab, die Hönig-Galerie bis Ende Juni verlängert wurde; ein Novum in der Ausstellungstradition des Kunstkreises Neustadt.

Sich dicht gedrängt bei anregenden „Fun at the Beach“-Geprächen auf Vernissagen aus dem Alltag auszuklinken, werde nach Manfred Hönigs Einschätzung sicher eine Weile nicht gehen: „Trotzdem, mit Abstandsgeboten, die ja wohl das Hauptinstrumentarium zur Eindämmung sind, wird sich der Kunstbetrieb massiv ändern -Ausstellungen, Kunstpreise, die Aktivitäten meines Künstlerlebens eben“.

Änderung des Lebens aufgezwungen

Natürlich betreffe momentan alle die Situation rund um Corona, manchen mehr, manchen weniger. Was wahrscheinlich alle irritiere, sei, „dass uns von außen eine komplette Änderung unseres Lebens aufgezwungen wird. Normalerweise läuft unser Leben ja in einer fein austarierten Balance, jetzt ist die Welt um uns herum ja regelrecht eine andere geworden“. Eigentlich ein Thema, das Manfred Hönig in seinen Bildern gerne aufgreift.

Auf die gelegentliche Frage, ob er denn Soforthilfen, etc. erhalte, was ja immer toll angekündigt werde, antwortet der Künstler mit einem ironischen „naja, nein. Die Ironie des Jahres für mich ist, dass man als Künstler im Januar noch feststellen musste, dass man zu arm für eine spätere Grundrente ist, jetzt ist man aber zu reich für irgendwelche Coronahilfen. Insofern keine Zeit um passiv auf irgendetwas zu warten, sondern eine Herausforderung, sich kreativ an neue Gegebenheiten anzupassen“. Gerne halte man ja den Menschen zur Motivation den schnellen Impfstoff in einem Jahr vor Augen. Das könne aber genauso gut auch mehrere Jahre dauern. Wer wisse das schon.

Kurse erstmal online

Kurse in kleineren Gruppen in seinem Atelier seien sicher irgendwann wieder möglich, abhängig vom Lockern der Kontaktbeschränkungen, so Manfred Hönig. Das Modell der Volkshochschule - mit recht großen Gruppen für günstige Kosten - werde hingegen wohl bis zum Ende der Krise kaum funktionieren. Nur die wenigsten Räume würden das hergeben. Insofern würden sich die Kurse ins digitale Zeitalter bewegen müssen und erst mal online stattfinden.

Mit einigen dieser Kurse habe er schon erste Erfahrungen gesammelt, lässt der Künstler wissen: „Alle waren am Anfang erst mal sehr skeptisch und hinterher dann doch überzeugt. Es macht Spaß, es bringt jeden auch weiter und ist tausendmal besser als alleine daheim zu hocken und nicht weiter zu wissen“. Nachdem er wisse, das in seinem Verteiler auch etliche meiner Leser seien, die weiter weg wohnten, sodass persönliche Kursbesuche sowieso nicht in Frage kämen, lädt Hönig auch sie ein, „sich mit der Sache mal auseinanderzusetzen! So viele Gelegenheiten dieser Art wird es nicht geben, nicht jeder Künstler ist technikaffin“.

Wer sich nicht sicher sei, ob er damit technisch und psychisch klar komme, könne es „einfach mal mit mir ausprobieren“. Wenn man es nicht weitermachen wolle, koste es auch nichts. „Das kann ich von meiner Seite aus machen, um alle die es wollen, auch in den Zeiten der Krise erst mal künstlerisch weiter zu unterstützen“, so Manfred Hönig. Infos dazu gebe es auf seiner Website.

Auch wenn für Künstler beruflich momentan nicht mehr viel gehe, eines gehe immer noch: „Wir können immer noch Bilder verkaufen, unsere Ateliers sind offen!“ Wer sich also in letzter Zeit mal mit dem Gedanken beschäftigt habe, Kunst zu kaufen und von der Krise nicht selber gezwickt sei, „egal ob von mir oder von Kollegen“, dem rät Hönig; „Es ist ein guter Zeitpunkt! Einen Coronarabatt gibts bestimmt auch...“.


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