"Erst der Auftakt"

Traktorenkolonne: Spontaner Protest der Landwirte wegen neuem Haushalt der Bundesregierung

Simon Kirsch

Entwicklungsredakteur

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15.12.2023, 07:14 Uhr
Am Donnerstag haben Landwirte in Westmittelfranken demonstriert.

© Jürgen Dierauff Am Donnerstag haben Landwirte in Westmittelfranken demonstriert.

Den Landwirten in der Region reicht es. Auf der B13 und B470 blockierten am Donnerstagabend bis zu 30 Traktoren in Richtung Bad Windsheim den Verkehr - eine spontane Protestaktion. Grund sind die Kürzungen infolge des neu beschlossenen Haushalts der Bundesregierung. "Das war kein kurzes Aufbäumen", erklärt Kreisobmann des Bauernverbands (BBV) Jürgen Dierauff.

"Wir fühlen uns überfordert", sagt Dierauff. Viele Landwirte haben sich an den 53-Jährigen gewendet und ihren Unmut über die Kürzungen geäußert. Besonders geht es um die Rückvergütung bei der Dieselsteuer in Höhe von zirka 22 Cent und der Einführung der Kfz-Steuer für Traktoren.

Mehrkosten im vierstelligen Bereich

Insgesamt könne das auf einem 100 Hektar großen Betrieb laut eigener Rechnung bis zu 5000 Euro jährlich mehr Kosten verursachen. Für einige Landwirte ist das zu viel.

Über 100 Nachrichten hat Jürgen Dierauff, Kreisobmann des Bauernverbands, erhalten.

Über 100 Nachrichten hat Jürgen Dierauff, Kreisobmann des Bauernverbands, erhalten. © Jürgen Dierauff

"Das ist eine Wettbewerbsverzerrung und ein Nachteil für deutsche Landwirte", sagt Dierauff. Andere europäische Staaten haben laut dem BBV-Kreisobmann keine derartige Steuerlast zu tragen.

Über 100 Whatsapp-Nachrichten habe er in den vergangenen Stunden erhalten. Der spontane Protest ist keine Eintagsfliege. "Heute war ein gewisser Auftakt", sagt Dierauff.

In den kommenden Tagen und Wochen möchte der BBV organisiert gegen die Veränderungen protestieren. Beispielsweise in Augsburg.

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