50.000 Besucherin der "Museen im Alten Schloss" geehrt
06.10.2016, 16:06 Uhr
"Der Zehnte in dieser Gruppe ist der Jubilar", ließ Pertschi Museumsführer Heiner Lunz in einem Knäuel von Menschen, das sich am Eingang von kommenden und den Besuch beendenden Gästen gebildet hatte, abzählen. Die Zehnte war Gertrude Kilian, die damit den Seniorenausflug der Würzburger Pfarrgemeinde St. Andreas so schnell nicht vergessen dürfte. Daran erinnern wird sie ein Karpfenkochbuch, sowie ein heiteres Büchlein über "Fischers Fritz". Den Rathaussekt will sie mit Wiltrud Rohracker trinken, die als Organisatorin der Ausflüge den Besuch im Alten Markgrafenschloss organisiert hatte.
Ein Flyer habe ihr Interesse am Kulturareal im Schlosskomplex mit den verschiedenen Museen und Handwerkerstuben geweckt, das sie sich zuvor angesehen und dann entschieden habe, dass dies ein sehr schönes Ziel für den Seniorenausflug mit dem Ausklang in der "Kohlenühle" sei, ließ Wiltrud Rohracker Zweiten Bürgermeister Peter Holzmann wissen. Der freute sich über die erfolgreiche Werbewirkung für die Schlossmuseen und sah sich staunend und begeistert zugleich in einer Menschenschar im Schlosshof, die zeigen sollte, dass Neustadt "etwas ganz Besonderes zu bieten hat und das auch so gut ankommt".
"Bereicherung für die Kreisstadt"
Wie Erster Bürgermeister Klaus Meier, für den die Museen im Alten Schloss "eine tolle Bereicherung" für die Kreisstadt und die Kulturlandschaft des Aischtales sind, sieht auch Holzmann die einzig richtige Entscheidung für die rund 2,3 Millionen Euro teuere Generalsanierung des Schlosses getroffen, zumal dieses einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden konnte. Auch in Verbindung mit den Schlosshofkonzerten und den Handwerkerstuben sei in einem hervorragenden Ambiente etwas sehr Schönes entstanden. An jener Stelle, an der Peter Holzmann einst das Licht der Welt erblickt hatte, das Krankenhaus im Schloss nach rund 60 Jahren in Vergessenheit geraten ist.
Heute sind das 2008 eröffnete und 2011 erweiterte "Aischgründer Karpfenmuseum" und die Ergänzung 2015 um das "Markgrafenmuseum" mit der weithin einmaligen "Siebener-Abteilung" ein Besuchermagnet mit überregionaler Anziehungskraft. So schlagen sich auch zunehmend Wohnmobilisten in der Fremdenverkehrsstatistik der Kreisstadt ebenso nieder, wie die Radtouristen, die einen Abstecher vom Aischtalradweg ins Schloss machen.
Dass in diesem, sowie bei den Stadtführungen „viele ehrenamtliche Kräfte eine tolle Arbeit leisten“, würdigen es die Bürgermeister Meier und Holzmann. Mehr von diesen Kräften würde sich Museumskuratorin Silvia Pertschi wünschen, die gerade im Oktober vielfach an Grenzen stößt. Wie eben an dem Jubiläumstag des 50.000sten Gastes, an dem gleich fünf Gruppenführungen im Museum sowie zwei Stadtführungen zu bewältigen waren.
Veranstaltungsangebot sehr gut angenommen
Über 100 Besucher am Tag seien im Oktober keine Seltenheit, so Pertschi, die eine insgesamt weiter positive Entwicklung der Besucherzahlen ausmacht. Etwas weniger und auch kleinere Gruppen würden durch mehr Individualbesucher aufgefangen und bei den Veranstaltungen habe man im ersten Halbjahr schon mehr Gäste gehabt, als im ganzen letzten Jahr. Und einige stehen ja etwa mit der Lesung von Krimiautorin Sabine Weigand am 11. Oktober, einem Vortrag von Dr. Lothar Kabelitz über den "Kubebenpfeffer" als Heilpflanze des Jahres am 18. Oktober, oder dem Gastspiel des Mundartkabarettisten Sven Bach am 28. Oktober noch aus.
Kuratorin Silvia Pertschi freut sich zudem darüber, dass die mit Sabine Fink entwickelte Museumspädagogik gut angenommen werde. Zur Aufbereitung der Geschichte der Hohenzollern erfolgt eine Vernetzung unter den Museen, ist es am Rande des schlichten 50.000-Besucher-Jubiläums zu erfahren, während sich die Seniorengruppe aus Würzburg über die Aischgründer Karpfen und die Markgrafenzeit informieren lässt. Wem der Aufgang zum Markgrafensaal mit der aktuellen Ausstellung von "Bildli und Soocherern" zu beschwerlich ist, ersetzt im Museumscafé, das im Zuge des Sanierungsprojektes entstand, Geschichte mit Gebäck.
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