Benefiztour für Kinder in Peru

06.05.2013, 15:42 Uhr
Benefiztour für Kinder in Peru

© Harald Munzinger

Beide starten von der französischen Stadt Le Puy aus, in der Eckardt im letzten Jahr seine Benefizaktion „Jeder Kilometer für das Lachen eines Straßenkindes in Peru“ wegen einer Sturzverletzung hatte abbrechen müssen. Das ist heute ebenso vergessen, wie der von einem Unglück überschattete Aufbruch auf den 3000 Kilometer langen Jakobsweg von seinem Wohnort Emskirchen/ Altschauerberg nach Santiago de Compostela (nn-online berichtete).Mit neuer Energie und Zuversicht geht es auf die zweite Etappe.

Wenn die Pyrenäen überwunden sind und damit die härteste Etappe geschafft ist, wird Jürgen Schülein in Pamplona, Hauptstadt der autonomen baskischen Region Navarra, die Heimreise nach Franken antreten. Eckardt setzt dann die letzten 900 Kilometer alleine fort.

Täglich drei Stunden unterwegs

Doch zunächst freut sich der energiegeladene 70-Jährige auf die Etappe mit dem Wanderfreund Schülein, mit dem er schon manche Herausforderung gemeistert und (Alpen-) „Gipfel gestürmt“ hat. „Wir passen gut zusammen“ sprudelt es aus beiden gleichzeitig heraus, wenn sie über die bevorstehende Tour reden. Auf die bereiten sie sich mit täglichen „Trainingseinheiten“ vor. Er sei jeden Tag drei Stunden unterwegs, lässt Schülein wissen, dessen zweite große Leidenschaft das Bergwandern ist. Für die erste – das Malen – wird der „allem Neuen offene“ Künstler vom Jakobsweg mit vielfältige Inspirationen zurückkehren.

Noch vor dem Start zur zweiten Etappe hatte Eckardt ein Ziel seiner Benefizaktion schon erreicht und die 3000 Kilometer für die Unterstützung der Arbeit von Padre Juan mit den Straßenkindern abseits der Hochglanzseite von Lima „verkauft“.

© Harald Munzinger

15.000 Euro hatte er dem Geistlichen übergeben können, mit dem ihn ebenso eine herzliche Freundschaft verbindet, wie viele Menschen in Franken, denen der Pater über sein Wirken berichtete. Obwohl er damals in Nürnberg als Streetworker gearbeitet hatte, waren die Kontakte in Santiago de Compostela entstanden, wo vor fünf Jahren eine vom damaligen VR-Bank-Vorstand Franz Inkmann geleitete Pilgergruppe aus dem Landkreis den Priester kennengelernt hatte. Der kehrte wenig später in seine Heimat Peru zurück, um sich dort der Menschen – insbesondere der Jugend – auf der Schattenseite des Lebens anzunehmen.

„Ein Segen für die Kinder“

Dass er in dieses schon manchen Sonnenstrahl lenken konnte, verdankte der Padre bei einem Besuch Anfang des Jahres in der ehemaligen Wahlheimat vielfältiger Hilfe aus Franken. Die Spenden summierten sich inzwischen aus unterschiedlichen Quellen – darunter auch vom Missionskreis der katholischen Kirchengemeinde Neustadt – auf über 50.000 Euro freute sich Padre Juan, der offen Rechenschaft über die Verwendung des Geldes ablegte und diese mit strahlenden Kinderaugen belegen konnte.

Diese und die Dankbarkeit der Menschen im Armenviertel der Millionenmetropole Lima sind es, die Dieter Eckardt – nach den Worten des Paters „ein Segen für die Kinder“ - immer wieder antreiben, die Arbeit von Padre Juan zu unterstützen. Dies erfolgte auch schon ganz praktisch, als er sich mit weiteren fünf Männern aus dem Raum Neustadt aufmachte, um einige Wochen lang ein „Haus der Talente“ für die Jugend sowie Hütten für die Ärmsten der Armen zu bauen.

Hilfe zur Selbsthilfe leisten

Dies könnte er sich noch einmal vorstellen, meinte Dieter Eckardt im „nn-online“-Gespräch, in dem er in Gedanken vor der zweiten Etappe seines Jakobsweges schon wieder einige Schritte weiter ist - „pumperlgsund“, wie er mit jenem Strahlen in den Augen versichert, mit dem er als erfolgreicher Missionar für Padre Juan Mission Überzeugungsarbeit für die Hilfe zur Selbsthilfe leistet.

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