"Choralle" hat beim Chorwettbewerb "Superleistung geboten"
30.05.2014, 11:17 Uhr
"Wahnsinn, wie rhythmisch präzise ihr trotz der Größe des Chores singt!", bekannte die Holländerin Reinette van Zijtveld-Lustig, Professorin für Jazz und Chorgesang an der Würzburger Hochschule, tief beeindruckt von der guten Stimmung, mit der "Choralle ihr Herz erreicht" habe.
Der Schwede Peder Karlsson, Leiter von "perpetuum jazzige" lobte das "sehr gute Feeling vom Chor" und Juryvorsitzender Dr. Matthias Becker hob hervor, dass "Choralle" von allen Chören den Pflichtsong am besten interpretiert und alle Songs auf einem sehr hohen Niveau gesungen, es keinen "Durchhänger" gegeben habe. Er stellte gegenüber dem letzten Chorwettbewerb in Dortmund eine "erhebliche Steigerung, was vor allem auch mit der Leistung des Chorleiters zu tun" habe. Besonders würdigte er Weidemanns Chorphilosophie, dass bei "Choralle" so ein breites Altersspektrum vertreten sei und er nicht nur mit jungen Sängern arbeite, wie es in der Kategorie "populäre Chormusik" üblich sei. Damit würde Dieter Weidmann "genau die Zielsetzung verwirklichen, die sich der Deutsche Musikrat flächendeckend wünscht".
Optimale Vorbereitung
Vor dem Wertungssingen hatte es einige Widrigkeiten gegeben, hatte man im Hotel wie im Nationaltheater zum Einsingen nicht die zugewiesenen Räume und auch die vereinbarte Stellprobe mit kurzem Soundcheck für den Chor, die Solisten und die Musiker nicht durchführen können.

Der Chor habe sich davon nicht verunsichern lassen, seine gute Stimmung und Vorfreude auf den Auftritt nicht trüben lassen, berichtete Dieter Weidemann, sah darin den Beleg dafür ist, "wie optimal ‘Choralle’ sich auf diesen Auftritt vorbereitet hat". Auf der Bühne habe man dann "ganz viel Spaß" gehabt, vom ersten Ton jede Sängerin und jeder Sänger gemerkt, "dass es optimal läuft. Und das gab uns nochmals den letzten Kick für einen perfekten Auftritt", so der von seiner Truppe hellauf begeisterte Chorleiter.
"Alleine schon hier zu stehen, hat etwas Magisches", beschreibt Margit Binder nicht nur ihr eigenen Gefühle vor dem Auftritt mit einem Kribbeln in den Beinen und steigender Spannung. Beim Zuhören bei den Auftritten des Jazzchor der Universität Köln und von Voice Event Freiburg war klar, dass die Konkurrenz groß sein wird. Als dann die ersten Töne von Autumn leaves durch den Raum schwebten, schildert Binder: "Wir sind da, wir sind beieinander. Es fließt, es läuft – die Zeit verfliegt, das letzte ‘Oda‘ von ‘Mas que nada‘ steht – Abgang. Jetzt liegt es in den Händen der Jury, uns zu bewerten, zu vergleichen. Wenn man sich innerhalb Choralle umhört, wie unterschiedlich jeder die Auftritte der Mitkonkurrenten bewertet, dann weiß man, dass die Aufgabe der Jury nicht einfach ist – egal!"
Musik überall
Nach getaner "Pflicht" wurde Weimar genossen - und immer wieder gesungen. Margit Binder: "Immer wieder wabert Musik durch die Luft, wenn eine Formation spontan ein Lied anstimmt. Ein Auftritt in einem Seniorenwohnheim und einer Realschulklasse, ein spontanes Danke-schön-Lied für das Hotelpersonal: Freude, Spaß, Ausgelassenheit, ein schönes Miteinander von Choralle."
Bei der Bekanntgabe des Ergebnisses sollte sich zunächst viel Enttäuschung zeigen, dass die Punktzahl nicht höher ausgefallen war. "Choralle" hatte mit 20,6 Punkten knapp hinter dem zweitplatzierten Jazzchor der Uni Köln (21 Punkte) gelegen und "Singin‘ Off Beats" aus Nürnberg mit 23 Punkten den ersten Platz gewonnen. Dass man mit "Voice Event" aus Freiburg auf den dritten Platz in der Kategorie Populäre Chormusik mit Trio gekommen war, "also aktuell zum Besten zählt, was es in diesem Bereich in Deutschland gibt" zieht Margit Binder ebenso wie Dieter Weidemann den positiven Schluss aus der Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb mit einer Superleistung. "Und so konnten wir heimfahren mit der festen Überzeugung: Wir haben auf alle Fälle gewonnen!" schließt der Erlebnisbericht.
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