Unruhe an Hochschule

Nicht sauber gearbeitet? Plagiatsvorwürfe gegen Professor der TH Nürnberg

Anne Kleinmann

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5.9.2022, 15:25 Uhr
Ein Plagiat liegt laut der Technischen Hochschule Nürnberg nicht vor. (Symbolbild)

© Daniel Karmann, NN Ein Plagiat liegt laut der Technischen Hochschule Nürnberg nicht vor. (Symbolbild)

Insgesamt geht es um vier Stellen, vier Vorwürfe, die der bekannte Plagiatsgutachter Stefan Weber einem Kommunikationswissenschaftler und Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg macht: In seinem 2015 erschienenen Lehrbuch "Recherchieren. Klassisch – online – crossmedial" habe Markus Kaiser nicht sauber gearbeitet. So lautet zumindest die Erkenntnis des Plagiatsexperten, der bereits 2021 Schlagzeilen machte, als er die Plagiatsvorwürfe gegen die Kanzlerkandidaten Annalena Baerbock (Grüne) und Armin Laschet (CDU) erhoben hatte.

In seinem Blog berichtet Weber von "seltsamen Plagiaten", die er im Buch des Professors erkannt haben will. Das gesamte Werk habe er nicht geprüft, erklärt er unserer Redaktion gegenüber. Die Vorwürfe weist der TH-Professor aber entschieden zurück - und kritisiert gleichzeitig, dass ihm vor der Blog-Veröffentlichung keine Möglichkeit eingeräumt wurde, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.

Die TH Nürnberg erklärt indes, dass die erwähnten Stellen "in der Tat ohne Quellenangabe übernommen" worden sind. Bei dem Werk handele es sich aber nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um ein Fachbuch - weshalb die Anforderungen an eine Zitation völlig andere seien. Es liege kein Fehlverhalten von Herrn Kaiser vor, resümiert die Hochschule.

Weshalb die TH Nürnberg sich nicht vorher selbst öffentlich zu dem Thema äußerte, wie Kaiser die Übereinstimmungen erklärt und wie der Autor in künftigen Auflagen reagieren möchte, erfahren Sie hier auf NN.de.

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