18. August 1971: Presse biss sich am Schrott die Zähne aus

Nürnberg - In der kommenden Woche bleiben die Nürnberger auf ihrem Sperrmüll sitzen: es wird nicht entrümpelt.

Und daran sind sie selbst schuld. Dadurch, daß ständig Kühlschränke, Gasherde, Fahrradrahmen und sonstiger großvolumiger Eisenschrott in die hydraulische Müllschere der Müll-Oper gestopft werden, ist die Abfallpresse defekt. Sie soll in der Zeit vom 23. bis 27. August repariert werden.

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Nürnberg

15.8.2021, 08:09 Uhr Historisches aus Nürnberg

Nürnberg im August 1971

Angesichts der Gegenstände, die hinter den Rücken der Wärter in die Presse geworfen werden, ist es kein Wunder, daß die Müllschere nicht mehr mag: selbst mit 150 Tonnen Druck kann sie Bissen wie Autoräder (mitsamt Felge) nicht schlucken. Sogar eine stärkere Schraube kann schon zu Defekten führen, wenn sie zwischen zwei der aneinander vorbeireibenden Stahlteile der Schere zu liegen kommt. Weil solches immer wieder vorkam, streikt nun die Hydraulik. Öl tritt aus den Dichtungen aus, und auch die Lager müssen ersetzt werden.

In dieser Woche arbeitete man noch behelfsmäßig mit vermindertem Druck weiter, indem das austretende Öl aufgefangen, gereinigt und zurückgeleitet wurde, aber das ging nur für kurze Zeit. Eisenschrott, so empfiehlt die Stadt deshalb, sollte künftig tunlichst nicht mehr in die Müllpresse geworfen werden. Zumal man gleich nebenan bei einem Altmetall-Händler sogar noch Geld dafür bekommen kann.