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18. November 1971: Wer unter den Mähnen Dummheit wittert irrt

18.11.2021, 07:00 Uhr
18. November 1971: Wer unter den Mähnen Dummheit wittert irrt

© Fischer

Die Arbeitsgemeinschaft maß bei 180 Schulkameraden zwischen 13 und 16 Jahren mit dem Lineal die Haarlänge. Die Ergebnisse wurden an Studienrat Günter Hessenauer weitergeleitet, der die Zeugnisse der Versuchspersonen studierte und zu einem erstaunlichen Ergebnis kam.

1. Offenbar haben die Durchschnittsschüler (3,5 Notendurchschnitt) die längsten Haare. Dagegen tragen sowohl die sehr guten als auch die sehr schlechten Schüler die Haare relativ kurz.

2. Das längste Haar haben im Durchschnitt Schüler mit der Betragensnote 2 (gut).

3. Je schlechter der Fleiß des Schülers, desto länger seine Haare.

4. Schüler mit 16 Zentimeter langen Haaren hatten im Durchschnitt zwei Schulstrafen aufzuweisen. Je kürzer die Haare, desto mehr Schulstrafen. Der Beweis, daß Charakter und schulische Leistungen keinesfalls an der Haarlänge abzulesen sind, scheint der Arbeitsgemeinschaft gelungen zu sein.

Auf einfachen Nenner gebracht: Im Durchschnitt hat der sehr langhaarige Schüler den Notendurchschnitt 3,5 und die Betragensnote 2. Aus der großen Faulheit und den dennoch durchschnittlichen Leistungen in den Vorrückungsfächern kann auf einen relativ guten Intelligenzquotienten der Langhaarigen geschlossen werden.

Die Redewendung "Je länge die Haare, desto kürzer der Verstand" jedenfalls ist im Grunde nur ein haarsträubendes Märchen.

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