8. Januar 1971: Größter Faschingszug in Bayern

8.1.2021, 07:00 Uhr
8. Januar 1971: Größter Faschingszug in Bayern

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Damit werden sich die Nürnberger nicht ans Beispiel der Münchner halten, die ihren Zug für dieses Jahr abgesagt haben. Hans Bernhard, Präsident des Festausschusses Nürnberger Fastnacht, ist zusammen mit den übrigen Narren-Funktionären anderer Ansicht: „Was München tut, braucht für Nürnberg noch lange nicht gut zu sein. Eher wollen wir hoffen, daß unser Faschingszug der beste in Bayern wird.“

Sorge dafür ist getragen. Bis jetzt ist mit rund 100 Zugnummern zu rechnen, deren Zahl sich jedoch vergrößern kann, wenn noch weitere Vereine mitmachen.

Große Schwierigkeiten wirft wieder die Unterbringung der Wagen auf, die bis jetzt zum Teil im Schafhof stehen. Es geht vor allem darum, den Nürnbergern, die die Fahrzeuge schmücken, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu vermitteln. Wer entsprechend große Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, kann damit rechnen, mit einem der insgesamt zwölf Orden ausgezeichnet und notfalls auch mit Geld entschädigt zu werden.

Freilich sollte dies nach Möglichkeit eine Ausnahme bleiben, weil der Festausschuß ohnehin hohe Kosten zu tragen hat. Sie könnten gemindert werden durch den Verkauf von Dürer-Orden, deren Abbild an alle deutschen Faschingsgesellschaften geschickt wird. Unter anderem dienen auch die zu erwartenden rund 100 Einzüge des Prinzenpaares samt Hofstaat diesem Ziel.

Gänzlich ist die närrische Garde für diese Saison noch nicht ausgebucht, weshalb auch Firmen an den Festausschuß herantreten können. Die Gelder werden für die Ausschmückung des Faschingszuges verwendet. Bei der Inthronisation am 10. Januar um 15.11 Uhr in der Meistersingerhalle wird Bürgermeister Franz Haas die Stadtschlüssel an das neue Prinzenpaar übergeben; auch das letztjährige, Bernd und Heidi, wird zugegen sein.

Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches vierstündiges Programm. Trotz des gesellschaftlichen Ereignisses können auch normale Bürger beruhigt sein: es herrscht kein Getränkezwang. Eintrittskarten hierfür sind noch in der Meistersingerhalle, beim Blumen-Stummhöfer, beim Blumen-Schaaf und im Karstadt-Reisebüro erhältlich. Für 4,60 DM können die Nürnberger dabei sein und unter anderem auch die elfköpfige Garde bewundern, die seit etwa vier Monaten für das große Ereignis probt.

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