Am 15. April

Altstadtfreunde starten in die Saison und führen zu historischen Höfen in der Sebalder Altstadt

Isabel Lauer

Lokalredaktion Nürnberg

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12.4.2023, 15:55 Uhr
Sonst zu, für die Altstadtfreunde und Interessierte jetzt zugänglich: der Weinmarkt 2.  

© Michael Matejka Sonst zu, für die Altstadtfreunde und Interessierte jetzt zugänglich: der Weinmarkt 2.  

Ihren ersten Stadtspaziergang des Jahres widmen die Nürnberger Altstadtfreunde einem Klassiker: Unter dem Motto "Versteckte Kleinode" geht es am Samstag, 15. April, um die Höfe in der Sebalder Altstadt.

Das Thema sei als Hommage an den langjährigen früheren Vorsitzenden Erich Mulzer (1929-2005) zu verstehen, gibt der Verein bekannt. Die Gratis-Stadttouren für alle Interessierten gehen auf ihn zurück. "Indem Mulzer den Nürnbergern zeigte, dass trotz der unwiederbringlichen Kriegsverluste noch eine Menge historischer Substanz vorhanden ist, erschloss er ein schlummerndes Potenzial an Unterstützern", heißt es in der Ankündigung. Der erste Spaziergang seiner Art führte am 20. April 1974 denn auch zu den Höfen der alten Bürgerhäuser. Der Verein feiert 2023 symbolisch seinen 50. Geburtstag, weil Mulzer 1973 den Vorsitz übernahm und die damals schon existierende Initiative wiederbelebte.

Der Rundgang am Samstag führt zu acht Hofanlagen, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben und ihre Rettung zum Teil den Altstadtfreunden verdanken. Darunter ist der Hof des Anwesens Weinmarkt 6, mit seinen geschnitzten Maßwerkgalerien heute der schönste Nürnberger Bürgerhof. Heute ist er der Öffentlichkeit normalerweise verschlossen, ebenso die ähnlich prächtigen Höfe Weinmarkt 2 und Füll 6.

Nur zwei mal drei Meter groß

Zu sehen ist auch der den Altstadtfreunden gehörende kleinste Hof in der Unteren Krämersgasse mit gerade einmal 2,40 mal drei Metern. Ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbreiteter Reiseführer, "Schrag's Führer durch Nürnberg", listete vor dem Zweiten Weltkrieg 23 Höfe als sehenswert auf. Es habe weit mehr gegeben, die nie dokumentiert waren, so die Altstadtfreunde. Erahnen lässt sich die einstige Pracht noch am Welserhof an der Theresienstraße; den bis auf Reste zerstörten Hof des Pellerhauses am Egidienberg baute wiederum der Verein zuletzt originalgetreu wieder auf - natürlich macht der Rundgang hier Halt.

Zu guter Letzt geht es auch um einen längst verworfenen Plan: die zu Anfang des 20. Jahrhunderts einmal beabsichtigte Untertunnelung des Burgbergs auf Höhe des Rathauses bis hinauf in Richtung Pirckheimerstraße.

Treffpunkt für den etwa 90-minütigen Spaziergang ist an der Theresienstraße, Ecke Obstmarkt. Die Gruppen starten von 10 bis 16 Uhr alle 20 Minuten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Informationen unter (0911) 5072360, E-Mail an info@altstadtfreunde-nuernberg.de, www.altstadtfreunde-nuernberg.de

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