Banküberfall in Buchenbühl: Gummimasken-Räuber entkommt
21.05.2014, 21:19 Uhr
„Ich wunderte mich schon, was die vielen Polizeiautos da machen. Normal ist hier doch der Hund begraben“, sagte ein Taxifahrer, der kurz nach 10 Uhr an der Bank vorbeigefahren war. Das große Aufgebot hatte freilich seinen Grund, wie er später den entsprechenden Radiomeldungen entnehmen konnte. Ungefähr um 10 Uhr war nämlich ein Mann mit Sonnenbrille, grauem Kapuzenpulli und einer dunkelblauen Arbeitshose mit auffälligen aufgenähten hellblauen Taschen in das Gebäude gegangen; dort hatte er eine Schusswaffe gezückt und Geld gefordert. Fünf Bankangestellte und drei Kunden befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der Bank.
Der zierliche Mann, der Zeugenaussagen zufolge zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen sein dürfte, steckte das Geld in seine schwarze Umhängetasche und flüchtete auf einem Mountainbike. Bauarbeiter hatten zuvor den Räuber beobachtet, wie er in die Bank ging, ohne aber zu ahnen, was gleich passieren würde. „Wir wunderten uns nur, warum der bei diesen Temperaturen so warm angezogen war.“ Auch der blasse Teint fiel ihnen auf. „Als er wieder rauskam, haben wir dann gesehen, dass der eine weiße Gummimaske aufhatte.“ Dass er eine Maske trug, konnte die Polizei am Mittwoch noch nicht bestätigen, es müsse erst das Bildmaterial vom Tatort genauer ausgewertet werden.
Eine mutige Kundin nahm die Verfolgung auf
Der Räuber rauschte auf seinem Rad Richtung Kalchreuth davon, doch eine mutige Kundin folgte ihm. Bei einem Bahnübergang, den sie mit dem Auto nicht überqueren konnte, war die Verfolgungsjagd jedoch abrupt zu Ende. „Dann ist er im Wald verschwunden“, berichtete Polizei-Pressesprecher Bert Rauenbusch. Die Polizei setzte einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera ein, um den Mann im Wald aufspüren zu können. Zudem nahmen Personensuchhunde an jenen Orten, an denen der Täter in der Bank gestanden war, Witterung auf. Nach einigen Stunden war der Einsatz dann jedoch beendet. „Die Hunde müssen sich ausruhen“, so Rauenbusch. Auch die Suche per Hubschrauber blieb erfolglos.
Die Streifendienste würden unterrichtet, so hoffe man, den Bankräuber doch noch zu erwischen. „Je länger es dauert, desto größer sind seine Chancen, zu entkommen“, sagte Rauenbusch. Den Beschreibungen der Zeugen zufolge ist der Mann mit dem grauen Kapuzenpulli zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß und zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Im vergangenen April hatten sich schon einmal zwei Räuber die Sparkasse in Buchenbühl vorgenommen, sie waren damals ebenfalls mit Schusswaffen in die Bank gekommen und hatten für ihre Flucht Räder benutzt. Polizei-Pressesprecher Bert Rauenbusch sagte allerdings, dass der Geflüchtete keiner der Täter von damals sein kann, denn die seien in Baden-Württemberg nach einem weiteren Banküberfall festgenommen worden. „Anhand einer DNA-Analyse konnten wir feststellen, dass sie auch den Raubüberfall in Nürnberg begangen hatten.“ Hinweise wegen des Überfalls nimmt die Polizei unter 2112-3333 entgegen.
Dieser Artikel wurde am Mittwochabend um 21.19 aktualisiert.
Die Bilder aus dem April 2013:
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