Bauprojekt auf Nürnberger Porsche-Gelände verzögert sich
16.1.2017, 06:00 UhrSeit fast vier Jahren laufen die Planungen für das Areal zwischen Kiesling-, Dresdener und Oedenberger Straße, die vom Architekturbüro Hübsch Ramsauer Harlé entwickelt werden. Während das Bebauungsplanverfahren Nr. 3644 etwas schleppend läuft, wurde der Baukunstbeirat im Sommer 2016 - in nichtöffentlicher Sitzung - konsultiert.
Architekt Jürgen Hübsch ging bis vor kurzem davon aus, dass das modifizierte Bebauungskonzept kommende Woche am 19. Januar im Stadtplanungsausschuss behandelt wird. "Wir haben alles Notwendige bis Anfang Dezember an die Stadt geliefert", betont er mit Verweis auf eine "mündliche Zusage". Doch vor kurzem sei die Absage gekommen, weil es "stadtintern noch Klärungsbedarf" gebe. Das Vorhaben steckt damit weiter in der Warteschleife, was "nicht erfreulich" sei, so Hübsch.
Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen, Nachbesserungen und erneuten Abstimmungen müssten aus seiner Sicht endlich die planerischen Weichen gestellt werden, damit das Projekt weitergeht. Zumal ihm und dem Investor seitens der Fraktionen und der Stadtspitze Unterstützung signalisiert worden sei, wie Hübsch betont.
Viele Fragezeichen
Trotzdem ist derzeit nur klar: Seit dem Umzug der Nürnberger Porsche-Niederlassung (im April 2014) ins neue schicke Domizil an der Erlanger Straße, regieren die Fragezeichen bei Fragen nach der Zukunft der alten Hallen, die seit Frühjahr 2015 zumindest von der Künstlergruppe Borgo Ensemble zwischengenutzt werden können.
Das aktuelle Konzept sieht Folgendes vor: Die vor Ort ansässige Gewerbefirma Barthelme will sich am Standort doch nicht erweitern, weshalb genug Platz vorhanden ist für den Bau eines Vollsortimenter-Supermarkts, der im Umfeld bis nach Erlenstegen allseits gewünscht wird. Nach Westen sind mehrere Blöcke für 140 bis 150 Wohnungen vorgesehen.Der Clou an der Planung ist das Abhängen der Dresdener Straße, um das Neubauviertel mit der Nordostbahnhof-Siedlung zu verbinden und zugleich einen neuen Grünzug zu schaffen "Wir wollen die Wohnqualität aufwerten", verspricht Hübsch. Und dafür gab es auch Lob vom Bürgerverein Jobst-Erlenstegen. Deren Vorsitzende Annette Gröschner, wundert sich, dass es hakt.
Keine halben Sachen
Baureferent Daniel Ulrich weiß derweil nichts "von Absprachen zwischen den Planern und mir oder anderen Referenten der Stadt". Nach seiner Ansicht ist der Plan noch nicht so weit, dass er auf die Tagesordnung kommen könne. Er betont aber gleichzeitig: "Das Projekt entwickelt sich sehr gut, aber es müssen alle Details klar sein, bevor ich solch ein Thema dem Stadtrat vorlegen kann. Ich mache da keine halben Sachen."
Laut Wirtschaftsreferent Michael Fraas gibt es "keine unüberwindlichen Hindernisse mehr, sondern noch Einzelfragen, die sauber abzuarbeiten sind". Das "Ob" beim Thema Supermarkt sei auf alle Fälle unstrittig. Da der Investor das Grün auf der Dresdner Straße bezahlt, gehe es nur noch um Einzelbäume und die geeigneten Standorte - folglich sieht es laut Daniel Ulrich "nicht schlecht aus".
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