Studenten und Schüler ausgenommen

Beim VGN wird es teurer: Preise für Bus und Bahn gehen ab 2024 deutlich nach oben

Timo Schickler

Lokalredaktion Nürnberg

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5.8.2023, 12:21 Uhr
Im kommenden Jahr wird das Fahren im VGN teurer.

© e-arc-tmp_20191021-172248-001.jpg, NNZ Im kommenden Jahr wird das Fahren im VGN teurer.

Die Fahrpreise im VGN steigen zum 1. Januar um durchschnittlich 7,74 Prozent. Das hat der Verkehrsverbund gemeinsam mit den Städten und Landkreisen beschlossen. Anfang Juli hat die Gesellschafterversammlung, in der die zum VGN zählenden 135 Verkehrsunternehmen versammelt sind, zugestimmt, die Preise zu erhöhen.

Folgen des Ukraine-Kriegs

Das Ergebnis ist eine Erhöhung der Ticketpreise um durchschnittlich 7,74 Prozent. "Die notwendige Anpassung berechnet sich aus den prognostizierten Kostensteigerungen der Verkehrsunternehmen", teilt der VGN mit. Aber auch die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte werden einbezogen.

Ein Grund für die Erhöhung seien auch die erheblichen Mehrkosten im vergangenen Jahr, gerade für Energie und Kraftstoffe sowie für inflationsbedingte Steigerungen bei weiteren Betriebskosten, in Folge des Ukraine-Kriegs. Diese seien noch nicht absehbar gewesen, als der Verbund die Preise für das vergangene Jahr festgelegt hat. Damals sind die Fahrpreise "nur" um 3,02 Prozent gestiegen. Die höheren Kosten allerdings mussten ohne eine nachträgliche Preisanpassung von den Verkehrsunternehmen getragen werden.

"Der öffentliche Personennahverkehr ist immer mehr auf Zuschüsse und Ausgleichsleistungen der öffentlichen Hand angewiesen", sagt Anja Steidl. "Um die rasant gestiegenen finanziellen Belastungen aufzufangen, müssen wir leider auch auf der Seite der Nutzer bei den Preisen nachziehen“, erklärt die VGN-Geschäftsführerin.

Die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen mache deutlich, dass künftig auch die Ausgleichsleistungen des Bundes und der Länder für das Deutschlandticket mit der Kostenentwicklung im ÖPNV Schritt halten müssen. "Sonst rutschen die Unternehmen verstärkt in Defizite, was in der Folge zu Insolvenzen führen kann oder aber die kommunalen Haushalte trifft", sagt Steidl.

Aus Sicht des VGN wäre fatal, wenn auf der einen Seite mit dem Deutschlandticket eine günstige Fahrkarte zur Verfügung stehe, auf der anderen Seite aber die vielen Verkehrsunternehmen gezwungen wären, aus Kostengründen das Angebot zu reduzieren. Im Gegenteil müsse das Ziel sein, das Verkehrsangebot, die Infrastruktur und die Fahrzeugkapazitäten weiter auszubauen.

Schüler und Studenten nicht betroffen

Von der Tarifanhebung nicht betroffen ist das 365-Euro-Ticket im VGN für Schüler und Auszubildende, es behält seinen namensgebenden Preis. Sparen können zudem Auszubildende und Studierende mit dem ermäßigten Deutschlandticket für monatlich 29 Euro, das der Freistaat Bayern zum September beziehungsweise Oktober einführen wird.

Pendler, die häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, profitieren seit Mai vom Deutschlandticket für 49 Euro mit bundesweiter Gültigkeit.

Ticketsortiment bleibt unverändert

Das bisherige Fahrkartensortiment des VGN bleibt vorerst unverändert erhalten. Insbesondere die Fahrkarten, die eine Mitnahmemöglichkeit oder Übertragbarkeit bieten, können sich laut Verkehrsverbund im Vergleich mit dem Deutschlandticket noch rechnen.

"Wer nur gelegentlich mit Bus und Bahn unterwegs ist, bekommt mit dem Handyticket den Rabatt für Mehrfahrtenkarten und fährt somit günstiger. Und auch mit dem eTarif egon des VGN haben Gelegenheitsnutzer eine interessante Alternative", heißt es.

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