Partnerschaft mit noris Inklusion
Café Arthur am Dokuzentrum eröffnet: Inklusives Gastro-Konzept für über 300.000 Besucher jährlich
16.05.2025, 17:22 Uhr
Das Dokumentationszentrum am Dutzendteich wird seit mehreren Jahren umgebaut. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits 2024 fertiggestellt werden, doch der finale Termin wurde auf 2025 verschoben. Der erste Bereich wurde im Februar dieses Jahres wiedereröffnet.
Im kommenden Jahr soll dann auch die Dauerausstellung für alle zugänglich sein, doch die Stadt Nürnberg kann bereits jetzt einen Zwischenerfolg feiern. Heute, am 16. Mai 2025, eröffnete im Eingangsbereich des Geländes das barrierefreie Café Arthur.
Inklusion an der Kongresshalle
Das Café ist in das Dokumentationszentrum integriert und bietet durch die Glasfassade einen Blick auf den Dutzendteich. Bei gutem Wetter gibt es auch Sitzplätze im Außenbereich. Betrieben wird das Café Arthur von der „noris gastro gGmbH“, die bereits drei inklusive Cafés in der Stadt bewirtschaftet. Das Konzept: Bis zu zehn Mitarbeiter des Teams im Café Arthur sind Menschen mit einer Einschränkung, die so "Teilhabe am Arbeitsleben finden" sollen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg.
Vor allem der besondere Standort an der Kongresshalle der Nationalsozialisten soll ein Zeichen für eine "offene, freie und demokratische Gesellschaft" setzen. "Dieser Ort wurde einst geschaffen, um Menschen auszugrenzen, die vermeintlich nicht zur „Volksgemeinschaft“ gehörten. Mit dem inklusiven Café zeigen wir, dass wir eine Stadt sind, die niemanden ausgrenzt", erklärt Oberbürgermeister Christian König bei der Eröffnung.
In erster Linie bietet das Café den jährlich mehr als 300.000 Besuchern des Dokuzentrums Kaffee und Kuchen, ein Museumsbesuch ist jedoch keine Verpflichtung für einen Aufenthalt in dem gastronomischen Betrieb.
Warum Café Arthur?
Seinen Namen hat der Betrieb von Arthur Brunner. Der Nürnberger wurde 1919 geboren und hatte eine Behinderung. Zu dieser Zeit wurden in ganz Deutschland viele Kranke und Menschen mit Behinderung auf staatlichen Befehl getötet. Nach gerade einmal 22 Lebensjahren ermordeten die Nationalsozialisten 1941 im Zuge der Euthanasie auch Brunner. In Nürnberg erinnert heute neben einem Stolperstein in der Moltkestraße 25, seinem damaligen Wohnort, auch das neue Café Arthur an den Getöteten.
Am Lokal wurde bei der Eröffnung außerdem eine Tafel zum Schicksal von Arthur Brunner enthüllt, dessen Leben auch bei der kommenden Dauerausstellung eine Rolle spielen soll.
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