Die Bee Gees geben den richtigen Takt vor

7.9.2018, 18:55 Uhr

Die Wahrscheinlichkeit, dass man mindestens einmal im Leben mit einer solchen Situation konfrontiert wird, ist hoch: Ein Mensch bricht zusammen und reagiert nicht mehr. Jetzt sind drei Schritte für das Überleben des Bewusstlosen wichtig: prüfen, Hilfe rufen und drücken.

Wenn die Person auf Ansprache nicht reagiert, nicht mehr atmet oder röchelt, ist ein Herzstillstand wahrscheinlich. Deshalb sofort unter der europaweiten Notrufnummer 112 die Rettungskräfte rufen oder jemanden bitten, dies zu übernehmen.

Danach unverzüglich mit der Herzdruckmassage beginnen. Dazu kniet sich der Helfer neben den Betroffenen in Höhe des Brustkorbs und platziert den Ballen einer Hand in der Mitte des Brustkorbs. Anschließend wird der Ballen der anderen Hand auf die erste Hand aufgesetzt.

Mit durchgestreckten Armen muss dann der Brustkorb des Bewusstlosen senkrecht von oben fünf bis sechs Zentimeter tief eingedrückt werden (entspricht etwa einem Drittel des Brustkorbs), und zwar mindestens 100 Mal pro Minute. Wer sich den Ohrwurm "Stayin’ alive" der Bee Gees im Geiste vorsingt, hat genau den richtigen Takt.

Das permanente Drücken ist sehr anstrengend. Wenn weitere Helfer greifbar sind, sollten sie sich bis zum Eintreffen des Notarztes alle zwei Minuten bei der Herzdruckmassage abwechseln. Wer zu einer Mund-zu-Mund-Beatmung bereit ist und sie beherrscht, macht im Wechsel 30 Mal Herzdruckmassage und zwei Mal Atemspende. Studien besagen, dass bei einer Reanimation durch Laien eine kontinuierliche Herzdruckmassage wichtiger ist als eine Beatmung.

An vielen öffentlichen Orten sind inzwischen Defibrillatoren frei zugänglich. Sind mehrere Helfer vor Ort, holt einer das Gerät, während der andere bereits mit der Herzdruckmassage beginnt.

Dann wird der Defibrillator an den Bewusstlosen angeschlossen — die Geräte sind selbsterklärend, jeder kann sie ohne Vorkenntnisse bedienen, eine Verletzung des Patienten
ist ausgeschlossen. Das Gerät misst selbstständig den Herzrhythmus und entscheidet, ob ein elektrischer Impuls nötig ist oder nicht. Der Helfer muss nur noch einen Knopf drücken.

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