Dino-Show: Mama Tyrannosaurus ist die Beste

15.01.2010, 00:00 Uhr
Dino-Show: Mama Tyrannosaurus ist die Beste

© Gerullis

Beunruhigend lebensechte Modelle

Nach Dino-Filmen wie «Jurassic Park», dreidimensionalen Imax-Produktionen und zahllosen Fernseh-Dokumentationen verfolgt die Show «Dinosaurier – Im Reich der Giganten» einen eher «handwerklichen» Ansatz: Statt auf am Computer erzeugte optische Illusionen zu setzen, werden die Urzeitviecher als perfekt animierte und beunruhigend lebensechte Riesen-Puppen auf die Bühne geschickt. Bis zu 11 Meter hoch und 17 Meter lang sind die animierten «Mechano-Saurier» und stehen damit ihren originalen Vorbildern in nichts nach. Nur ein flacher «Felsen» zwischen den Beinen der Dinos, in dem sich ein unsichtbarer Fahrer befindet, ist von der komplizierten Steuerung zu sehen. Dank der aufwendigen Szenerie mit wandernden Felsen und aufblasbaren Pflanzen stört dieser Unterbau die Illusion ebenso wenig wie die sichtbaren Menschenbeine, die aus den kleineren Saurierpuppen herausragen.

In der knapp zweistündigen Show werden mal locker mehrere hundert Millionen Jahre überbrückt. Verbindendes Element ist ein Schauspieler in der Rolle des Paläontologen Huxley, der das Publikum mit allem Wissenswerten versorgt. Zuerst geht es ins Jura zur Familie Plateosaurus, deren Nachwuchs allerdings gleich von gefräßigen Raubsauriern bedroht wird. In der nächsten Szene geht es ebenso räuberisch zu: Ein gefräßiger Allosaurus sieht seinen panzerplattenbewehrten Zeitgenossen wohl eher als «Steak-o-saurus» statt als Stegosaurus und möchte ihm deshalb ans Leder.

Der Kampf zwischen Fleisch- und Pflanzenfressern ist ein zentrales Motiv der gesamten Show, allerdings geht es niemals wirklich blutrünstig zu: Schließlich brauchen die Macher ihre Urzeit-Lieblinge ja teilweise mehrmals täglich. Nur ein männlicher Torosaurus büßt in einem Rivalen-Gerangel eins seiner mächtigen Hörner ein.

Trotz aller bombastischer Effekte, bedeutungsschwangerer Musik und teilweise etwas pathetischer Texte beweisen die Schöpfer der Show durchaus auch Sinn für Humor. Etwa, wenn der T-Rex als gewaltigster Killer aller Zeiten angekündigt wird und erst einmal der putzige Mini-Rex ins Rampenlicht tritt. Oder wenn «Huxley» begeistert in Saurier-Exkrementen wühlt und einen bissigen Mistkäfer zu Tage fördert.

«Saurier des Abends» ist wie nicht anders zu erwarten die furchterregende Tyrannosaurier-Mama, die sich statt als Freßmaschine lieber als um den Nachwuchs besorgtes Muttertier in Szene setzt.

Die Kinder im Publikum sind auf jeden Fall sehr angetan und feiern auch den Baby-Tyrannosaurus ausgiebig, der es sich nicht nehmen lässt, ausgiebig den Schlussapplaus einzukassieren. Nach dieser Show bleibt nur die Frage: Welche Methode bleibt jetzt noch übrig, um die Dino-Euphorie weiter am Kochen zu halten?

«Dinosaurier – Im Reich der Giganten» in der Arena Nürnberger Versicherung wird noch bis einschließlich Sonntag, 17. Januar gezeigt. Detaillierte Informationen sind im Internet unter www.dinosaurier-live.de zu finden.

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