Einblick: So sieht das Büro von Nürnbergs Bürgermeister Vogel aus

Julia Vogl

Lokalredaktion Nürnberg

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7.12.2020, 06:00 Uhr
Einblick: So sieht das Büro von Nürnbergs Bürgermeister Vogel aus

© Julia Vogl

Es kommt nicht immer auf die Größe an: „Der Oberbürgermeister hat das größere Zimmer, ich habe aber das schönere“, sagt Christian Vogel (SPD). Seit 2014 ist er Bürgermeister und darf im Peter-Flötner-Zimmer residieren. Das heißt so, weil es mit Wandvertäfelungen verziert ist, die aus der Werkstatt des Nürnberger Bildschnitzers Peter Flötner stammen. Um das Jahr 1520 war das. Eine Handelsfamilie hatte die Arbeit in Auftrag gegeben. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Zimmereinbau ins Rathaus. Dazu noch Ölgemälde von Paul Juvenell oder seinen Schülern mit alttestamentarischen Szenen.

Mitten in der altehrwürdigen Kunst zu sitzen hat jedoch auch seinen Preis. Vogel zeigt auf ein kleines Kästchen. Das misst die Luftfeuchtigkeit und sagt dem Bürgermeister, wenn er dringend lüften muss. Das aber besser nicht, wenn es draußen regnet. Zu viel Feuchtigkeit, sie würde den Kunstwerken schaden. Außerdem: „Ich kann hier keine Bilder aufhängen“, sagt Vogel. Einfach einen Nagel in die Wand schlagen? Es würde Flötners Werk zerstören. Vielleicht liegt es daran, dass der frühere Oberbürgermeister Ulrich Maly und sein Nachfolger Marcus König das hübsche Zimmer nicht haben wollten. Übrigens: Auch Julia Lehner hat schon mit dem Raum geliebäugelt, ist dann aber doch lieber in ein anderes gezogen.

Feuerwehrhelm liegt stets bereit

Überhaupt: Mittlerweile ist Vogel in dem Zimmer heimisch geworden. Und dazu gehört auch, dass er einen Vogel hat. Eine Rabenfigur steht auf dem Schreibtisch – ein Geschenk von Horst Förther, der hat als Bürgermeister ebenfalls im Flötner-Zimmer gesessen. Von Förther stammt auch der Drachenbaum am Fenster. Was Förther im Gegensatz zu Vogel nicht hatte: einen PC. Er arbeitete lieber analog. Von technischen Gerätschaften hält Vogel dafür umso mehr. Ein Tablet für die Ausschuss-Unterlagen („das mache ich nur noch digital“), einen festen PC, ein Diensthandy, ein privates Handy („ich trenne privat und dienstlich“) liegen auf dem Schreibtisch. Dazu noch ein Funkgerät für die Einsatzkräfte – das funktioniert auch dann noch, wenn einmal der Strom ausfallen sollte. Als Bürgermeister muss Vogel für die Feuerwehr schließlich erreichbar sein. Apropos Feuerwehr: Einen Helm für den Einsatz hat Vogel natürlich auch immer griffbereit.

Was er im Moment nicht hat: Süßigkeiten. Die hat er normalerweise in einer Schublade gebunkert – die ist derzeit aber leer. Weit hat es Vogel aber trotzdem nicht, wenn es ihn zwischendurch hungert. Wenn er das Fenster öffnet, dann dringt Grillgeruch vom Bratwursthäusle in sein Büro. „Ich esse die schon sehr gern“, sagt er über Drei im Weggla. Nur manchmal, wenn man eigentlich satt ist, dann könne es auch nervig sein, wenn der Essensgeruch lockt. Nervig, das sind manchmal auch die Straßenmusiker unter dem Bürofenster ab und an. „Wenn sie fünfmal das Gleiche spielen, dann können sie einen schon quälen“, sagt er. Ähnlich verhält es sich mit dem Frankenschnellweg. Den Schriftverkehr dazu hat Vogel deshalb schon lange nicht mehr auf dem Schreibtisch liegen. Er lagert in einer Kiste darunter – „dann muss ich ihn nicht ständig sehen“. Würde ja auch nur vom schönen Ausblick ablenken.

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