AOK-Studie

Franken öfter krankgeschrieben als der Durchschnitt: Das waren die häufigsten Erkrankungen 2023

27.4.2024, 20:08 Uhr
Die Nürnberger waren im vergangenen Jahr öfter und länger krank

© Philip Dulian/Philip Dulian/dpa Die Nürnberger waren im vergangenen Jahr öfter und länger krank

Im Jahr 2023 haben sich in Nürnberg etwas mehr AOK-versicherte Beschäftigte krankgemeldet als noch 2022. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK Bayern. "Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Krankenstand in Nürnberg um 0,3 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent", erläutert Horst Leitner, Direktor der AOK Mittelfranken. Damit sind die AOK-versicherten Berufstätigen in Nürnberg häufiger krank als der bayerische Durchschnitt, der bei 5,9 Prozent liegt. Ebenfalls weist der Regierungsbezirk Mittelfranken mit einem Krankenstand von 6,4 Prozent im vergangenen Jahr einen höheren Wert auf als der Freistaat.

"Die Gesamtzahl der Krankmeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16,9 Prozent", ordnet Leitner weiter ein. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen je Mitglied hat sich somit auf 23,3 Tage erhöht. Zum Vergleich: Insgesamt waren im Freistaat die AOK-versicherten Beschäftigen durchschnittlich 21,5 Kalendertage krank.

Atemwegserkrankungen verursachten 2023 in Bayern die meisten Krankmeldungen: 78,1 Krankmeldungen je 100 Versicherte. 2022 gingen 86,4 Krankmeldungen je 100 Versicherte auf diese Art der Diagnose zurück. 2021 hingegen lag der Wert noch bei 31,6. "In Nürnberg entfielen im vergangenen Jahr 93,7 Krankmeldungen je 100 AOK-versicherte Berufstätige auf Atemwegserkrankungen gegenüber 85,6 im Jahr 2022 und 32,5 im Jahr 2021", sagt Horst Leitner.

Covid-19-Infektionen gingen um ein Drittel zurück

2023 gab es in Nürnberg nur noch 6,1 Fälle der Arbeitsunfähigkeit mit der gesicherten Diagnose Covid-19 – gegenüber 18,0 Arbeitsunfähigkeitsfällen 2022. Bayernweit registrierte die AOK im vergangenen Jahr rund 141.000 Fälle einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion. 2022 waren es noch 498.000 Erkrankungen. Das entspricht einem Rückgang der Erkrankung auf ein Drittel. Gleiches ließ sich bei den Post-Covid- und Long-Covid-Fällen sowie den Betroffenen von Chronischer Erschöpfung (CFS=Chronic Fatigue Syndrome) beobachten. Hier sanken die Zahlen zwischen 2022 (12.000 Erkrankte) und 2023 (4.000 Erkrankte) sogar noch etwas stärker.

Bayernweit gingen auch die Muskelskelett-Erkrankungen – derlei wie Rücken- oder Gelenkschmerzen oder unter anderem Osteoporose – nach oben und waren mit 39,0 Krankmeldungen je 100 Versicherte der zweithäufigster Grund für eine Krankmeldung (2022: 35,5). In Nürnberg ergibt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der Krankmeldungen je 100 AOK-versicherte Berufstätige stieg von 44,8 (in 2022) auf 52,3.

Betrachtet man die Dauer der jeweiligen Erkrankung, so liegen in Nürnberg Atemwegserkrankungen von allen Krankheitsarten inzwischen an der Spitze der Ausfalltage. Statistisch gesehen war 2023 jeder AOK-versicherte Berufstätige aus Nürnberg 5,3 Tage wegen einer Atemwegserkrankung krankgeschrieben. 6,3 Fehltage ergaben sich aus Muskel- und Skeletterkrankungen, 3,9 Krankheitstage aufgrund von psychischen Erkrankungen und 0,4 Krankheitstage wegen nachgewiesener COVID-19-Erkrankung (2022: 1,5 Tage).

Im bundesweiten Vergleich aller AOK hat Bayern 2023 mit 5,9 Prozent wie Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin den niedrigsten Krankenstand. Den höchsten Krankenstand hat Sachsen-Anhalt mit 7,9 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 7,8 Prozent und Thüringen mit 7,7 Prozent (bundesweiter Durchschnitt: 6,6 Prozent).

So waren die Krankmeldungen im Vergleich der Landkreise im Regierungsbezirk Mittelfranken.

So waren die Krankmeldungen im Vergleich der Landkreise im Regierungsbezirk Mittelfranken. © AOK Bayern/WIdO

Oberfranken häufiger krank als Oberbayern

Auch innerhalb Bayerns gibt es erneut ein Nord-Süd-Gefälle der Regierungsbezirke: Oberfranken ist Spitzenreiter mit einem Krankenstand von 7,0 Prozent gegenüber Oberbayern mit dem niedrigsten Wert von 5,2 Prozent. Das zeigt sich auch bei den Landkreisen: Hier erreicht Kronach die höchste Quote von 7,9 Prozent, der Landkreis München mit 4,6 Prozent die niedrigste Quote.

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