Hilfsaktion sagt "Danke"

Freude für alle: Schöne Unterstützung von Küchen Quelle und einem Ladies Dinner

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

E-Mail zur Autorenseite

9.11.2022, 09:45 Uhr
Auch Küchen Quelle unterstützt die Aktion "Freude für alle". Hier zeigen Mitarbeiter, wie Kundinnen und Kunden mit Mixed-Reality-Brille ihre künftige Küche schon als Hologramm in 3D wahrnehmen können - projiziert auf die reale Umgebung.

© Küchen Quelle, NNZ Auch Küchen Quelle unterstützt die Aktion "Freude für alle". Hier zeigen Mitarbeiter, wie Kundinnen und Kunden mit Mixed-Reality-Brille ihre künftige Küche schon als Hologramm in 3D wahrnehmen können - projiziert auf die reale Umgebung.

Eine neue Küche, das ist für viele Menschen eine besondere Investition - und weit mehr als ein Weihnachtsgeschenk. Aber nicht wenige Haushalte müssen sich mit der notdürftigsten Ausstattung begnügen - mit wackligen Regalen, gebraucht gekauften Kühlschränken, die viel zu viel Strom verbrauchen oder Kochfeldern mit defekten Herdplatten. Vor allem, wer auf Grundsicherung angewiesen ist, kann sich Anschaffungen dieser Art oft nicht leisten.

Und so wenden sich Sozialdienste immer wieder hilfesuchend an die Aktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse (VNP), wenn Klienten auch nur eine einfache Ausstattung benötigen, zum Beispiel nach einem Umzug. Umso größer war die Freude, als sich das Nürnberger Unternehmen Küchen Quelle vor gut zwei Jahren bei der Weihnachtsaktion meldete und seine Unterstützung anbot.

Und zwar buchstäblich handfest: Auf Vorschlag und Bitten der VNP-Aktion hat sie inzwischen einer ganzen Reihe von Haushalten zu kompletten Kücheneinrichtungen verholfen. Gespendet hat Küchen Quelle dabei nicht nur die Geräte und das Mobiliar, sondern auch den Einbau - was sich insgesamt zu Sachspenden in ansehnlicher, fünfstelliger Höhe addiert.

Neue Begegnungen

Solche Hilfen sind freilich an gewisse Voraussetzungen geknüpft. Vorzugsweise bedacht werden sollen Familien, die nachweislich bedürftig sind, aber auch die Gewähr einer längerfristigen Nutzung bieten. Und besonders akut darf der Bedarf auch nicht sein. Denn Bestellung und Lieferung erstrecken sich in der Regel über mehrere Monate. Das bringt auch die Mitarbeiter in Kontakt mit Bürgern, die sonst nie als Kunden auftauchen könnten und würden.

Das Domizil von Küchenquelle ist der Hansa Park - der Umzug war Anfang vergangenen Jahres abgeschlossen. Im Juli 2022 waren rund 130 Mitarbeiter dort beschäftigt.

Das Domizil von Küchenquelle ist der Hansa Park - der Umzug war Anfang vergangenen Jahres abgeschlossen. Im Juli 2022 waren rund 130 Mitarbeiter dort beschäftigt. © Küchen Quelle, NN

Erster Schritt ist in der Regel ein Besuch von Küchenberater Manfred Eschrich: Aus seiner langjährigen Erfahrung heraus vermag er auch gut einzuschätzen, was individuell sinnvoll und notwendig ist. Dabei hilft eine moderne Beratungssoftware, die bei Küchen Quelle inzwischen zum Standard gehört: Über eine Art Virtual-Reality-Brille wird den Kunden über die "Mixed-Reality-Technologie" mit der Bezeichnung HoloLens2 eine realistische und räumliche Ansicht dessen vermittelt, wie die Einrichtung aussehen könnte und wirkt - und zwar angepasst an die jeweiligen Wohnräume. Was sich das Unternehmen selbstbewusst als "Revolution der Küchenplanung" auf die Fahnen schreibt.

Längerfristiges Engagement

Im sozialen Bereich hatte Küchen Quelle zuvor unter anderem Einrichtungen wie Wohnheime oder Werkstätten beliefert, auch mit behindertengerechter Ausstattung. Über "Freude für alle" hat sich das soziale Engagement noch einmal deutlich erweitert. Und es sei, versicherte noch vor ein paar Monaten Christian Neusser, bis vor kurzem einer der beiden geschäftsführenden Direktoren, durchaus längerfristig angelegt.

Entstanden war das Unternehmen 1978 als Teil des Versandhandelshauses Quelle. 2009 wurde es aus dem Konzern ausgegliedert und als GmbH neu gegründet. Vor acht Jahren übernahm das Start-up Kiveda das Traditionsunternehmen und führte den digitalen Direktvertrieb mit individueller Planung beim Kunden zuhause zusammen. Mit rund 300 Mitarbeitern machte die Firma im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro.

 Beim Ladies-Charity-Dinner feierten auf dem Frühlingsfest 2022 rund 200 Damen,  hier unter anderem Karin Fraas (vorne re.)

 Beim Ladies-Charity-Dinner feierten auf dem Frühlingsfest 2022 rund 200 Damen, hier unter anderem Karin Fraas (vorne re.) © Holger Krömer/Roeschke & Roeschke, NNZ

Stolze 7500 Euro gingen jetzt auch aus einer besonderen Veranstaltung ein, zu der sich im Frühjahr rund 200 Damen auf dem ersten Nürnberger Volksfests nach der Pandemiepause getroffen hatten: Unter der Regie der Werbe- und Eventagentur Roeschke & Roeschke feierten sie ein "Ladies Charity Dinner". Zu einem Drei-Gänge-Menü, Champagner und einem Show-Programm, unter anderem mit Pino Barone und DJ Wachsmann, gab es eine Tombola mit exklusiven, von Sponsoren gestifteten Preisen, etwa von Breuninger, Segreto Mode und Juwelier Kuhnle.

"Zeichen der Solidarität"

"Wir wollten in diesen schwierigen Zeiten ein Zeichen der Solidarität setzen", erklärt Initiator Simon Röschke. "Deshalb wurden der gesamte Reinerlös des Event sowie alle Einnahmen aus der Charity-Tombola an ein Projekt gespendet, das Geflüchtete aus der Ukraine hier in Nürnberg unterstützt".

Die Aktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse hatte bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine zur Hilfen für Geflüchtete aufgerufen, die in der Region Nürnberg Schutz suchten. Inzwischen sind sie zwar durch die Jobcenter abgesichert, aber für besondere Hilfen und Betreuungsprojekte besteht der Hilfsfonds weiter. Zumal angesichts der Ungewissheit, ob nicht im Winter noch mehr Menschen ihrer Heimat den Rücken kehren müssen. Offenbar kursierende Gerüchte, wonach die VNP-Aktion in diesem Jahr "nur noch" Geflüchtete unterstütze, sind freilich vollkommen aus der Luft gegriffen.

Unter den Gästen war auch Nürnberg First Lady, Anke König. Dass die Menschen, die Zuflucht vor dem Krieg suchen, bestmöglich aufgenommen werden und Unterstützung erfahren, sei für sie eine "Herzensangelegenheit", kommentierte sie den erfreulichen Erlös des Charity-Dinners.

Keine Kommentare