Hetze im Netz

"Habe damit leider schon gerechnet": Rassistische Anfeindungen gegen "Mister Nürnberg"

Stefan Besner

Online-Redaktion

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15.12.2023, 15:20 Uhr
Ähnlich wie 2019 beim Christkind, der damals 17-jährigen Benigna Munsi, häuften sich im Internet Hasskommentare, die primär auf die Hautfarbe abzielten.

© Hans-Joachim Winckler, NNZ Ähnlich wie 2019 beim Christkind, der damals 17-jährigen Benigna Munsi, häuften sich im Internet Hasskommentare, die primär auf die Hautfarbe abzielten.

Aus 20 Finalistinnen und Finalisten erkämpften sich vor einigen Tagen Chiara Brunno und Divan Franklin den Sieg: Sie sind Miss und Mister Nürnberg 2023. Ein Grund zum Feiern? Ja. Aber nicht für alle. Da gibt es nämlich ein Problem: Neben seinem teuflisch guten Aussehen ist Divan außerdem auch noch eines: schwarz.

Anfeindung im Netz

Kein Problem? Das sollte man meinen. Aber im 21. Jahrhundert scheint die Pigmentierung der Haut eines Menschen für andere Menschen, deren Pigmentierung geringfügig heller ist, noch immer ein Problem darzustellen. Wenn ein solcher Mitmensch dann auch noch einen Preis für sein Aussehen gewinnt, platzt einigen offenbar die Hutschnur. Für die einfältigste Art der Anfeindung sind sich erwachsene Menschen im Netz auch heute kein bisschen zu schade: Rassismus prosperiert. Divan hat ihn zu spüren bekommen.

Erster schwarzer Mister Nürnberg

Ähnlich wie 2019 beim Christkind, der damals 17-jährigen Benigna Munsi, häuften sich im Internet Hasskommentare, die primär auf die Hautfarbe abzielten. Gegenüber den "Nürnberger Nachrichten" sagte der 24-Jährige nun: "Ich bin der erste farbige Mister Nürnberg, darüber freue ich mich! Aber dass das auf Social Media so ausartet, hätte ich nicht gedacht. Als Jugendlicher hätte ich das nicht verkraftet."

Dass es zu kritischen Aussagen bei einem Sieg geben würde, habe Divan erwartet, schließlich komme er aus Fürth. Die rassistischen Kommentare im Netz, wonach er etwa wegen seines Aussehens kein richtiger Franke sein könne, habe er in dem Ausmaß hingegen nicht erwartet.

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