Neues Bewässerungskonzept

Kampf gegen Hitze: So will Nürnberg die Bäume retten

31.5.2022, 14:17 Uhr
Hilfe für Bäume im Sommer: Der städtische Eigenbetrieb Sör gießt, aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner sind gefragt.  

© Eduard Weigert, NNZ Hilfe für Bäume im Sommer: Der städtische Eigenbetrieb Sör gießt, aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner sind gefragt.  

Der städtische Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) setzt ein neues Bewässerungskonzept für Nürnbergs Bäume um. Davon profitieren alle Bäume, die in Nürnberg am Straßenrand, in Grünanlagen und auf Spielplätzen gepflanzt wurden und in die Zuständigkeit des kommunalen Eigenbetriebs fallen.

Lange, heiße Sommer

Lange, heiße, trockene Sommer und geringe Niederschläge im Winter haben in den letzten Jahren zu einer immer größer werdenden Zahl absterbender Bäume geführt. Dies trifft auf Wälder und auch auf Bäume in der Stadt zu. Auch intensive Gießaktionen konnten das Baumsterben bisher nur teilweise verhindern.


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Um weiteren Schäden frühzeitig entgegenzuwirken, weitet Sör diese Wässerungen deutlich aus. Von Mitte März bis Ende Oktober 2022 wird das neue Bewässerungskonzept nun erstmals angewandt und in den Folgejahren fortgeführt. Das Konzept sieht für Bäume im ersten Standjahr jeweils 25 "Wassergänge" vor. Das bedeutet, sie werden insbesondere in den Trockenperioden 25 Mal pro Jahr intensiv gegossen. Mit zunehmenden Alter werden diese Wassergänge dann reduziert. Bäume, die ab dem Jahr 2009 gepflanzt wurden, werden bis zum 15. Jahr nach der Pflanzung immer noch regelmäßig mit zehn Wässerungen pro Jahr mit jeweils 200 Litern Wasser versorgt.

Die dafür notwendigen Mittel wurden mit der Neugründung des Sör-Sachgebiets „Baum“ im vergangenen Jahr 2021 bewilligt. Das Wasserkonzept umfasst circa 5000 Bäume im gesamten Stadtgebiet, die von zwei externen Firmen gewässert werden. Zusätzlich werden die Bäume innerhalb des mittleren Rings im Dreischichtbetrieb von Sör gewässert.

Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel weist hier auf die Hilfe der Anwohner und Anwohnerinnen hin: „Besonderer Dank gilt auch der Unterstützung unserer aktuell 200 ehrenamtlichen Wässerpatenschaften. Durch die Schaffung eines Zugangs zu den städtischen Hydranten wurden im Jahr 2021 bereits über 1 500 Kubikmeter Wasser zusätzlich ausgebracht."

Der SPD-Politiker weiter: "Die Kombination aus professioneller und ehrenamtlicher Wässerung ist ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Unsere Bäume brauchen Hilfe. Sie sind ein Garant dafür, dass Nürnberg, gerade in den Hitzeperioden, eine lebenswerte Stadt bleibt.“

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