Kleine Schritte bringen oft eine große Wirkung
12.9.2009, 00:00 UhrFrank Braun, Gründer dieser Interessensgemeinschaft, hat viel Zeit in sein Projekt investiert. Der Siemens-Mitarbeiter, der im IT-Bereich tätig ist, wollte auf jeden Fall einen Beitrag für den Naturschutz leisten. Deshalb informierte er sich im Internet, was an Initiativen schon existiert. «Es war alles überregional und ganz weit weg von den Menschen», sagt er. Braun wurde nun selbst aktiv und schuf mit einigen Mitstreitern eine gut besuchte Bio-Insel im Netz.
Vor knapp zwei Jahren begann der Datenkundige mit seinem Projekt. Er hatte ein Sabbatjahr eingelegt, das er dafür nutzte. «Es steckt hundert Prozent Eigenleistung drin», erzählt er. Da man vor allem ehrenamtliche Tätigkeit fördert und sich an kleinere Bioläden und Umweltgruppen wendet, kostete die Verwirklichung der Idee nicht nur Arbeitszeit («gefühlte 1,5 Mannjahre), sondern auch Geld. Dieses hat Braun erst einmal vorgestreckt.
Inzwischen hat sich ein Verein gegründet, dessen erster Vorsitzender er ist. Sein Mitstreiter und Stellvertreter Roland Brücher hilft mit, «Blue Pingu» zu einem Zentrum für alle Umweltinteressierten zu entwickeln. Die beiden Männer lernten sich über ihre Kinder kennen.
Der Nachwuchs ist eine eigene Zielgruppe. Gerne würde die Initiative Materialien für die Schule entwickeln. Denn «Umweltschutz ist kein Unterrichtsfach», ergänzt Brücher. Obwohl es so wichtig sei, die Kleinen schon frühzeitig für einen umweltschonenden Lebensstil zu sensibilisieren.
Doch zunächst werden nachhaltige Aktivitäten in einem Buch zusammenfasst, das am besten zur Messe Biofach erscheinen soll. Die Stadt Nürnberg unterstützt Blue Pingu. Es bestehen enge Kontakte zu den Agenda-21-Projekten. Deren Veranstaltungen finden sich ebenso im thematisch eingefärbten Veranstaltungskalender wie die Daten von anderen Umweltgruppen. Melden darf jede Initiative ihre Veranstaltung selber. Allerdings schauen die Mitglieder von Blue Pingu vor der Veröffentlichung noch einmal, was da genau angekündigt wird. Schließlich haben sie so schon den einen oder anderen kommerziellen Anbieter herausgefiltert. In dem «Regionallotsen» sind rund 750 Adressen eingepflegt. Diese Datensammlung soll weiterwachsen. Per Suchmaschine kann man das gewünschte Projekt schnell finden.
In einem nächsten Schritt möchte Braun den «Bürgerjournalismus» fördern und Nutzer des Angebots ermutigen, selber kleine Beiträge zu schreiben. Dafür eignen sich besonders Tipps, wie man nachhaltiges Wirtschaften in seinen Alltag einbauen kann. Denn es seien nicht immer die großen Projekte, die erfolgreich sind. Auch viele kleine Schritte zeigen in der Summe Wirkung, erläutert der Blue-Pingu-Gründer.
In regelmäßigen Abständen trifft man sich in der Region zu verschiedenen Themen. Die Gründung einer Bio-Innung ist eines davon. Aber der Kreis ist offen für weitere Anregungen und Mitglieder. Das Ziel von Blue Pingu ist es, zu wachsen. Um die Basis zu verbreitern, wird der Netzauftritt auch an andere Regionen verschenkt. Petra Nossek-Bock
Kontakt: info@bluepingu.de und http://www.bluepingu.de/joomla/
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