Große Pläne
Kletter- und Boulderhalle soll bis Ende 2022 stehen
9.5.2021, 08:14 UhrBis Ende 2022 soll die geplante Abenberger Kletter- und Boulderhalle fertig sein. Das hat DAV-Ortsvorsitzender Werner Pfefferlein auf Nachfrage bestätigt. Seitdem die Ortsgruppe des Alpenvereins die Pläne im Dezember im Stadtrat präsentiert hat (wir berichteten), hat sich einiges getan.
Das wichtigste: Es gibt ein passendes Grundstück im Gewerbegebiet nahe des SV-Sportgeländes, das die Stadt dem Alpenverein in Erbpacht zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellen will. "Das war die Grundvoraussetzung. Wenn wir die 2000 Quadratmeter hätten kaufen müssen, dann wäre das Projekt nicht finanzierbar gewesen", so Pfefferlein.
13 statt neun Meter
Auch sonst unterstützen Stadt und Stadtrat das Projekt. Zuletzt hat der Bauausschuss beschlossen, für die Halle vom eigentlich beschlossenen Bebauungsplan abzuweichen. Die Wandhöhe darf knapp 13 Meter betragen statt der ursprünglich in diesem Gebiet festgesetzten neun Meter.
Höhe ist für eine Kletterhalle essentiell. Mit knapp 13 Meter erhält sie zwar kein olympisches Format (15 beziehungsweise 18 Meter). Doch laut Pfefferlein wolle man sich in der Burgstadt ja vor allem auf den Breitensport konzentrieren.
Der Vorsitzende der DAV-Sektion geht von Kosten in Höhe von 700000 Euro für den Bau der Halle aus. Der BLSV, der Deutsche Alpenverein und der Landkreis Roth haben Zuschüsse in Aussicht gestellt, auch über das europäische Leader-Programm könnte man das eine oder andere abgreifen.
An die Grenze gehen
Trotzdem muss die Ortsgruppe mit ihren gut 800 Mitgliedern an die Grenze der finanziellen Leistungsfähigkeit gehen. Denn noch Ende 2020 war man "nur" von eine Investitionssumme in Höhe von 600000 Euro ausgegangen.
Größter Kostentreiber: Die Halle wird in Holzrahmen-Bauweise errichtet. Und Holz ist weltweit derzeit ein sehr begehrtes Gut, weil China und die USA die Märkte leerkaufen. Doch Werner Pfefferlein will vom einmal vorgesehenen Baustoff nicht abweichen. "Wenn man erst einmal anfängt, dann geht das schnell und ist ökologisch." Letzteres sei wichtig: "Wir sind als DAV ja nicht nur ein Sport-, sondern auch ein Umweltverband", so Pfefferlein.
Dementsprechend steht man auch in Gesprächen mit einigen Spezialisten im Ort, die eine Solaranlage auf das Flachdach pflanzen sollen.
Entwurfsplanung und Betriebskonzept
Für das geplante Gebäude gibt es inzwischen eine Entwurfsplanung. Die Ortsgruppe hat ein Betriebskonzept mit automatischem Zugangssystem ausgearbeitet. Klettern sollen in der Halle nämlich nicht nur Vereinsmitglieder, sondern Interessenten aus der gesamten Region. "Im südlichen Mittelfranken haben wir mit einer solchen Kletter- und Boulderhalle ein Alleinstellungsmerkmal", betont Pfefferlein.
Gäste von außen werden auch gebraucht. Schließlich soll sich das Projekt über die Jahre selbst tragen und nicht den Ortsverein belasten.
Auch für Menschen mit Handicaps
Ob irgendwann einmal Meisterschaften in Abenberg stattfinden werden, steht in den Sternen. Die Burgstädter fokussieren sich lieber auf den Breitensport. "Dafür haben wir die ausgebildeten Trainer." Darüber hinaus wurden Gespräche mit den großen Behinderteneinrichtungen im Auhof und in Zell geführt. Menschen mit Handicaps sollen die Halle ebenfalls nutzen können.
Auch deshalb fährt man zweigleisig, gibt es also sowohl das vertikale Klettern als auch das horizontale Klettern knapp über dem Boden ("bouldern").
Die Mitglieder haben das Wort
Zusammengefasst: Die Pläne sind weit gediehen. Noch aber gibt es ein Ausstiegs-Szenario. Entscheidend für den DAV Abenberg wird eine Sondersitzung der Mitglieder im Herbst sein. Dann müssen die Beitragszahler sagen: wagen oder nicht wagen, ja oder nein.
Doch Vorsitzender Pfefferlein mag den Teufel nicht an die Wand malen. Man habe die Mitglieder immer mitgenommen. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir es durchziehen."
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