Laser, Armwrestling und Corona: Das ist die Freizeit-Messe 2020

29.2.2020, 15:12 Uhr
Lautlos sind die Laserpistolen auf der Freizeit-Messe.

© Stefan Hippel Lautlos sind die Laserpistolen auf der Freizeit-Messe.

Nirgendwo ein Maßkrug. Weit und breit keine Lederhose. Und doch ist es Armdrücken. Es sieht zumindest so aus, wenn Horst Walter und Valentin Eichwald mit aufgestütztem Ellenbogen gegeneinander antreten. Der Widerspruch kommt prompt. "Wenn Sie Armdrücken mit Armwrestling gleichsetzen, können Sie auch einen Boxkampf mit einer Wirtshausschlägerei vergleichen", sagt Walter.

Das sitzt. Sport also, jeden Freitagabend beim Post SV in der Ziegenstraße wird Armwrestling trainiert. Dann stehen die Akteure an speziellen Tischen, halten sich mit der Linken an Edelstahlgriffen fest und drücken, bis eine Hand eingepolstertes Kissen berührt. Die beiden Herren mit dem ausgeprägten Bizeps machen’s gerne vor. Viel länger als ein paar Sekunden dauert ihr Zweikampf im Stehen nicht. Trotzdem sei viel Strategie nötig, neben speziellem Krafttraining für Finger, Handgelenk und Unterarm. "Leider", heißt es, hätten die Damen diesen Kampfsport noch nicht entdeckt.

In Osteuropa oder Amerika sei das anders. Kann ja noch werden. Die Freizeit-Messe ist voll, gut gefüllte U-Bahnen spucken massenhaft Besucher aus. Corona? Der Desinfektionsständer am Eingang zur Halle 10, wo das Thema Sport gefeiert wird, bleibt unbeachtet. Man habe keine Angst, heißt es, hört man sich um. Niemand trägt Mundschutz. Annina (14), die gerade auf der Aktionsfläche das Rope Skipping beim Tuspo Nürnberg demonstriert hat, schnauft noch, aber kann schon wieder schwärmen. Seilspringen sei Akrobatik, Turnen, Tanz und Gymnastik in einem und mache Spaß. Tatsächlich schaffen die Sportlerinnen Handstand und Liegestütz, während das Seil unter ihnen durchschwingt. Sogar im Sitzen geht das. Eine Kunst. Von Sportkleidung über Schmerzgel bis hin zur angeblichen Geheimwaffe gegen müde Beine gibt es alles. Auch dass Fahrräder bis zu 7000 Euro kosten können, lernt man hier. An einem Schießstand wird lautlos mit Laserpistolen geschossen.

Laser-Run heißt der neue Sport, der Laufen und Schießen vereint und seit 2019 Wettkampfformat ist. "Schießt ihr da etwa?", diese Frage hört Thomas Hierl vom TSV Katzwang oft von Eltern, deren Kinder er begeistern will.Alles sei völlig ungefährlich,die Laser-Waffen fielen nicht unters Waffenrecht, sagt Hier. Lautlos wie die Laser-Pistolen sind auch die elektrischen Trial-Motorräder,die der 1. AMC Zirndorf zur Messe mit gebracht hat.Trainer Sebastian Roithmeier balanciert gerade im Schneckentempo über einen Berg von Holzpaletten. Hier geht’s nicht um Geschwindigkeit, hier geht’s um Geschick. Freilich, eine E-Maschine kostet 12.000 Euro, was dazu führt, dass die Trial-Fahrer draußen überwiegend mit Benzin unterwegs sind. Gerade fürchten die Zirndorfer um ihr Übungsgelände in einer Sandgrube. Noch ist kein Ersatz in Sicht. Die Themenwelt Sport ist auch am morgigen Sonntag noch auf der Freizeit-Messe präsent.


Das erwartet Sie auf der Freizeitmesse 2020


Verwandte Themen


Keine Kommentare