"RIP im Park"

Manchmal muss es eben Schund sein: Unsere besten Ticker-Texte bei Rock im Park 2024 in Nürnberg

Philipp Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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9.6.2024, 18:18 Uhr
Am Freitag leuchtete der Abendhimmel über dem Festival-Gelände bei "Rock im Park" in Nürnberg. Es ist eines der größten Musikfestivals in Deutschland, das am 9. Juni nach drei Tagen zu Ende geht.

© Daniel Karmann/dpa Am Freitag leuchtete der Abendhimmel über dem Festival-Gelände bei "Rock im Park" in Nürnberg. Es ist eines der größten Musikfestivals in Deutschland, das am 9. Juni nach drei Tagen zu Ende geht.

Uli Digmayer und das regionale Scheitern am harten T:

"Hey, treff ma uns dann bei Bedongdood?" - manche Bandnamen sind in Franken auch eher suboptimal.

Er kann es nicht lassen, unser alttestamentarischer Eiferer Johannes Handl... allerdings bezieht er sich hier zur Abwechslung mal auf Fakten:

"Kraftklub teilen die Stage wie Moses das Meer."

Stefan Besner findet den Slipknot-Sänger dufte - und den Eiweißgehalt von Gliederfüßern:

"So. Mein persönliches Highlight heute und ganz ohne Ironie: Corey Taylor. Der Mann hat Bock - und außerdem vermutlich mehr Käfer gegessen als jeder andere bei RiP. Die fränkischen Insekten waren sogar ne Ansage zwischendurch wert. Na, habt ihr auch so viel Hunger wie ich?"

Immer auf die Alten! Der Christian "forever young" Urban über die Last der Jahre:

"Absolut göttlich in diesem Kontext: Das ältere Paar, das mit halboffenen Mündern und völlig verständnislosen Blicken neben dem Ausgang der Mandora-Stage steht, Babymetal zuhört und zu begreifen versucht, was da auf der Bühne eigentlich gerade passiert."

Als dienstältester Tickerer seit Erfindung der semantischen Redundanz muss Dr. Digmayer wieder den pingeligen Deutschlehrer raushängen lassen:

"Eine junge Frau lief gerade vorbei mit der Edding-Bemalung auf dem Oberarm: ‚RIP im Park‘ Wer sagt‘s ihr?

Johannes Handl und eine Beobachtung in bzw. aus einer Welt, in der fast jeder in seiner kleinen Blase lebt. Oder mit einer kleinen Blase:

"Wanda könnte man sich noch viel länger anhören und ansehen. Ob das im Sinne des Schlagzeugers ist? Sein Gesichtsausdruck lässt sich eigentlich nur dahingehend deuten, dass er ganz dringend mal muss."

Apropos Wanda: Kollege Philipp Rothenbacher, neuerdings militanter Gesundheitsfreak, was not amused über die Zigaretten auf offener Bühne:

"Als seit 2,5 Jahren knallharter Nichtraucher (und Gott weiß, wie tadellos ich meine Lunge geteert hab) empfinde ich Marco Müller-Westernhagen Wandas aggressiv zur Schau gestelltes Kippengequalme als ungesund und übergriffig. Anzeige ist raus."

Und weil er es mit seinem Wanda-Gedisse nicht lassen kann, noch ein Rothenbacher:

"Wanda kann man finden, wie man will - aber die sind die perfekte Festival-Band. Zumal Marco Manuel Michael Miroslav Wanda nach drei Songs ausschaut wie ich nach drei Litern Billigvodka vom City-Netto."

Einen Urban zwischendurch (für den Magen):

"Unangenehm: Gerade genussvoll den zweiten Barbarenspieß zu verzehren und dann brockig vor die Füße erbrochen zu bekommen. Der Mensch hatte wohl Nudeln zum Abendessen, wobei die noch in einem ziemlich erstklassigen Zustand waren. Also einfach kurz mal saubermachen und dann wieder rein damit. Wäre doch schade darum."

Thomas Correll über die Hektik des RiP-Alltags - und wie man ihr pragmatisch trotzt:

"Die Arena ist zu. Überfüllt. Wege öffnen und schließen sich, so schnell schaut man gar nicht. Dann halt im Fressbereich rumhängen und auf Techno tanzen."

Digmayer-san liebt Hanabie, japanischen Metalcore für Erwachsene:

"Wem Babymetal gestern zu poppig war: Welcome to the great Kirschblütenmassaker."

Tobi "The Weed" Lang mal ganz metaphorisch:

"Marsimoto geht mit Dunst. Ob er sich nach 20 Jahren Kiffer-Karriere und seinen letzten Karriere in Rauch auflöst."

Vanessa Neuß is loving angels instead:

"Fällt nur mir auf, dass der Bassist von Billy Talent aussieht wie Robbie Williams?"

Mag er Madsen jetzt oder findet er sie doof? Wir wissen es nicht vom Herrn Rothenbacher:

"Kaffee, Kuchen, Kinderquatsch mit Sebastian: Am Samstagnachmittag mal wieder gepflegt-romantisch einen abmadsen mit Madsen auf der Center."

Johannes Handl und das Hohelied auf Industriebier und schwäbische Sparsamkeit:

"Zitat: ‚Das Gute an dem Bier hier ist, dass man nach der Hälfte vom Becher einfach Wasser draufschüttet und man schmeckt keinen Unterschied.‘ Expertendiskussion an der Wassernachfüllstation."

Sie können auch richtig euphorisch, diese vermaledeiten Franken - Julia Ruhnau hat` s gehört:

"Zitat: ‚Spielen scho gut, ne. Kann man nix sagen.‘ Fränkisches Lob hier auf der Utopia Stage für Green Day."

Saskia Muhs kotzt mal so richtig ab. Darf sie auch:

"Ok. Ich weiß, es ist erst der zweite Song von Babymetal aber - ich hasse alles daran (dickes Sorry an alle Fans). Hol mir jetzt einen Whisky-Cola und stoß innerlich auf Lemmy Kilmister an. You are missed."

Johannes Lenz stellt am Ende die richtigen Fragen (also die, auf die es keine Antwort gibt):

"Do you know the enemy?, fragen Green Day. Mehrmals, nachdrücklich. Wen sie wohl meinen? Die Bierpreise? Die Soundtechniker, die den Bass etwas arg übersteuern lassen? Wir werden es wohl zumindest heute nicht mehr erfahren."

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