Mobilität und mehr: So wird Nürnbergs Zukunftsmuseum

20.10.2019, 05:38 Uhr
Mobilität gilt als wichtiges Zukunftsthema. Im neuen Museum können Besucher einen Blick auf eine "Auto-Drohne" werfen.

© Atelier Brückner GmbH Mobilität gilt als wichtiges Zukunftsthema. Im neuen Museum können Besucher einen Blick auf eine "Auto-Drohne" werfen.

In drei Wochen sollen alle Gerüste weg sein. "Wir sind im Zeit- und Kostenplan und wollen das auch bleiben", sagt Andreas Gundelwein. Am Mittwoch hat er sich selbst davon überzeugt und die Baustelle in der Nürnberger Innenstadt besichtigt, bevor er am Abend vor rund 100 Gästen das Konzept des neuen Zukunftsmuseums vorgestellt hat.


"Weltweit einmalig": Rohbau des Zukunftsmuseums wächst


Andreas Gundelwein leitet das Projekt. Er verantwortet die Ausstellungen und Sammlungen des Deutschen Museums. "Wir wollten keine kleine Kopie unseres Haupthauses nach Nürnberg bringen, sondern etwas ganz Neues." Nur drei Zukunftsmuseen gebe es bislang auf der Welt: in Tokio, Rio de Janeiro und seit vier Wochen in Berlin. 2020 kommen dann Dubai und Nürnberg dazu.

Probebetrieb soll im März starten

"Im November dürfen wir ins Gebäude", sagt Gundelwein. "Wir bauen alles selber ein, von den Bodenbelägen über die Beleuchtung bis zur Innenausstattung." Im März soll der Probebetrieb starten. Im Dezember 2020 ist offizielle Eröffnung. "Viele rohe Betonwände werden so bleiben, das heißt aber nicht, dass es aussieht wie in einer Tiefgarage, sondern das kann auch sehr schön sein."

Eines von Gundelweins persönlichen Lieblingsstücken wird ein Fallrohr mit einem Meter Durchmesser sein, das vom dritten Obergeschoss bis ins Foyer reicht. Die Besucher können darin verschiedene Versuche in die Tiefe schicken, zum Beispiel einen Wassertropfen. Er wird sich, während er fällt, eine Sekunde lang in Schwerelosigkeit befinden. Die Zuschauer verfolgen das auf einem Bildschirm in Zeitlupe. "Ich werde mir zwei Wochen Urlaub nehmen und nichts anderes machen", sagt Gundelwein.

Künstliche Intelligenz und Weltraum

Mobilität und mehr: So wird Nürnbergs Zukunftsmuseum

© André De Geare

Auch zwei Mitmachlabore für Chemie- und Physik Versuche sowie einen Bastel- und Konstruktionsraum wird es geben, um beispielsweise ein selbstfahrendes Modellauto zu bauen und zu programmieren. "Nur wenn man weiß, wie etwas funktioniert, kann man auch beurteilen wie man es findet", sagt der Projektleiter.

Es wird unter anderem um personalisierte Medizin gehen, Künstliche Intelligenz, den Weltraum, Ressourcen und Ernährung. Bei einem Spiel wählen die Besucher aus, welche Technologien sie in Zukunft nutzen würden und welche eher nicht. "Wir wollen ein Museum der Technikethik sein und über Zukunftstechnologien diskutieren."

Am Mittwoch, 23. Oktober, sprechen die Innenarchitekten des Ateliers Brückner aus Stuttgart. Von 19 bis 20.30 Uhr im Bildungszentrum am Gewerbemuseumsplatz 2 in Nürnberg.

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