"Teilweise ausgelacht"
Mutter muss Job kündigen - weil ihr Sohn keinen Platz in der Betreuung bekommt
18.08.2023, 06:02 Uhr
Lilia Krüger ist verzweifelt. "Das raubt mir den Schlaf, ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun kann", erzählt die 37-Jährige. Ihr jüngerer Sohn wird im September eingeschult. Doch einen Platz in der Mittagsbetreuung hat er nicht bekommen. Krüger arbeitet halbtags bis 13 Uhr. Der Unterricht endet um 11.15 Uhr. Wie sie die Zeit dazwischen überbrücken: Keine Ahnung. "Ich kann meine Stunden nicht noch weiter reduzieren - da bleibt mir höchstens zu kündigen."
Rund 16.800 Grundschulkinder gibt es in Nürnberg - und etwa 11.900 Betreuungsplätze. "Wir bauen mit Hochdruck die Kapazitäten in der ganztägigen Bildung, Betreuung und Erziehung aus und liegen dabei deutlich über dem bayerischen Durchschnitt", teilt die Stadt mit. Trotzdem ist die Nachfrage weiterhin größer.
Familie Krüger steht auf mehreren Wartelisten. Regelmäßig ruft die Mutter in verschiedenen Einrichtungen an, um nachzufragen. "Teilweise wurde ich ausgelacht, weil ich jetzt noch daherkomme." Ihr älterer Sohn, hat die Mittagsbetreuung drei Jahre lang besucht, in der Grundschule Zerzabelshof an der Viatisstraße: "Wir waren immer sehr zufrieden dort und ich habe das auch vielen weiterempfohlen", sagt Krüger. Inzwischen bereut sie das ein bisschen, denn die anderen haben jetzt einen der Plätze, den sie so dringend bräuchte.
Warum auch ein Missverständnis an ihrer Lage schuld ist und was Eltern beim Ausfüllen unbedingt beachten sollten, lesen Sie auf NN.de.