So viel Wasser wie im Parkbad-Schwimmerbecken

Nach großem Rohrbruch in Schwabach: Deshalb bleibt die Nördliche Ringstraße noch monatelang gesperrt

vnp

Redaktionsleiter Schwabacher Tagblatt / Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung / Hilpoltsteiner Zeitung

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5.8.2023, 12:49 Uhr
Ein leerlaufender Hochbehälter, aufgespülte Straßen und kein Wasser aus dem Hahn: Der Wasserrohrbruch am Sonntag, 23. Juli, in Schwabach hatte weitreichende Folgen.

© vifogra/Besold, NN Ein leerlaufender Hochbehälter, aufgespülte Straßen und kein Wasser aus dem Hahn: Der Wasserrohrbruch am Sonntag, 23. Juli, in Schwabach hatte weitreichende Folgen.

Bei dem großen Wasserrohrbruch am Sonntag, 23. Juli, in der Nördlichen Ringstraße in Schwabach sind nach Angaben der Stadtwerke in kurzer Zeit rund 1,5 Millionen Liter Wasser ausgelaufen - hauptsächlich unterirdisch. Das entspricht etwa dem Volumen des Schwimmerbeckens im Parkbad. Dabei wurde der Straßenunterbau auf mehreren hundert Metern Länge erheblich beschädigt. Die Reparaturen werden deshalb den Stadtwerken zufolge noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

"Wir konnten durch den schnellen Einsatz unserer Techniker den Rohrbruch an der großen Ringleitung zwar nach wenigen Stunden noch am selben Tag reparieren und damit die Wasserversorgung wieder sicherstellen", verdeutlicht Stadtwerke-Geschäftsführer René Lukas. "Doch die Wassermengen haben mit ihrer enormen Kraft mit fünf Bar Druck die Straße nahezu komplett unterspült."

Ganzer Abschnitt wird erneuert

Ein kurzfristig bestellter Gutachter war laut einer Pressemitteilung bereits am vergangenen Wochenende mit Stadtwerke-Technikern vor Ort, um die Schäden an der Straße genauer unter die Lupe zu nehmen. Das finale Ergebnis stehe aber noch aus. Auch müssten dazu noch weitere Schichten des Asphalts abgetragen werden.

Doch bereits jetzt ist klar, dass aufwändige Reparaturarbeiten bis tief ins Erdreich notwendig sind. "In diesem Zuge werden wir die komplette Wasserleitung im betroffenen Straßenabschnitt erneuern und gegebenenfalls vorsorglich weitere Versorgungsleitungen tauschen", erläutert Jörn Thimm, Leiter der Abteilung Gas/Wasser/Wärme bei den Schwabacher Stadtwerken. "Wir werden die Baumaßnahmen so schnell wie möglich umsetzen, sind aktuell in Klärung mit den ausführenden Baufirmen und konnten bereits kurzfristig Kapazitäten organisieren."

Sperrung "bis auf weiteres"

Die Stadtwerke agieren beim Wiederaufbau der Bundesstraße, die ansonsten in der Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts und der Stadt Schwabach liegt, als Projektleitung und werden dabei durch ein Ingenieurbüro unterstützt. Ein seriöser Zeitplan könne "erst nach dem weiteren Asphaltabtrag und den ersten Maßnahmen der Baufirmen aufgestellt werden", heißt es von Seiten des kommunalen Versorgers.

Vorsorglich wurde die Straße deshalb nun per verkehrsrechtlicher Anordnung bis 23. Dezember dieses Jahres gesperrt. Die Sperrung betrifft den Bereich der Bundesstraße nach der Einmündung Galgengartenstraße im Norden bis vor die Einmündung der Limbacher Straße beziehungsweise der Neutorstraße im Süden.

"Ob die Straße früher oder auch später als zu diesem Termin wieder freigegeben werden kann, wird sich erst über den Sommer hinweg zeigen", räumt René Lukas ein. "Die Dimensionen dieser Arbeiten sind nicht alltäglich. Uns ist bewusst, dass diese Verkehrsader von besonders hoher Bedeutung für viele Menschen ist und bedauern die Unannehmlichkeiten."

Selbst für Fußgänger und Müllabfuhr tabu

Bis auf weiteres werden der Verkehr wie auch die Buslinien umgeleitet. Die angepassten Pläne sind unter www.vgn.de oder www.schwabach-mobil.de einsehbar. Anlieger werden wegen der geänderten Müllabfuhr separat benachrichtigt.

Der Straßenabschnitt wurde mittlerweile mit zusätzlichen Absperrungen gesichert, da der Straßenunterbau nicht gesichert ist. Auch Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen den betroffenen Straßenzug nicht betreten. "Wir bedanken uns allen beteiligten Einsatzkräften aus den Stadtwerken, dem Baubetriebsamt, der Polizei und dem Rettungsdienst für die umgehend eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung und Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung", äußert sich Oberbürgermeister Peter Reiß.

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