Nachwuchsmangel: Rund 2500 Bademeister fehlen

30.5.2019, 05:41 Uhr
Nachwuchsmangel: Rund 2500 Bademeister fehlen

© Daniel Karmann/dpa

Wer sich durch Stellenanzeigen im Internet klickt, stößt auf zahlreiche Inserate in der Umgebung: Das Fürthermare in Fürth sucht dringend Verstärkung für sein Team, auch in Langenzenn und Stein sind Stellen ausgeschrieben.

Deutschlandweit fehlen insgesamt rund 2500 Fachangestellte für Bäderbetriebe, wie der Beruf offiziell heißt. Die Zahl beruht auf einer Schätzung des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister. "Und dabei ist die Tendenz eher noch steigend", sagt Präsident Peter Harzheim. "Es fehlt der entsprechende Nachwuchs." Einige Bäder mussten wegen Personalmangels schon ihre Öffnungszeiten reduzieren – oder gar schließen.

Diese Gefahr bestehe in Nürnberg nicht, erklärt Gerhard Albert, Zweiter Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad: "Wir müssen keine Bäder schließen und keine Öffnungszeiten verkürzen." Aber auch er stellt fest, dass es auf dem Arbeitsmarkt "immer schwieriger wird, geeignete Kräfte zu finden." Es fehle insbesondere an Saison- und Rufkräften als Verstärkung für den Sommer, diese Aufgaben können etwa Rettungsschwimmer übernehmen.

Vielfältiger Beruf

Den Grund für den Fachkräftemangel sieht Albert in einem gesamtgesellschaftlichen Trend: Immer mehr junge Menschen machen Abitur und studieren, dagegen steuern weniger eine Ausbildung an. Außerdem sei das Berufsbild in der Öffentlichkeit wenig bekannt, ergänzt Verbandspräsident Harzheim. "Viele wissen gar nicht, was dahintersteckt."

Denn der Beruf umfasst nicht nur auf die Aufsicht am Beckenrand: Schwimmmeister kümmern sich auch um die Wasseraufbereitung, arbeiten mit Pumpen und Motoren, sind zugleich Personaldienstleiter, Ersthelfer, Animateur und Chemiker. "Das Schöne an dem Beruf ist, dass er sehr abwechslungsreich ist", sagt auch Albert.

Er setzt in den städtischen Bädern in Nürnberg auf eine Ausbildungsoffensive, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Team bildet immer mehr junge Menschen aus – und plant dabei auch ein, dass am Ende vielleicht nicht alle bleiben. "Dadurch haben wir eigentlich keine Probleme, unsere Stellen zu besetzen", sagt Albert. Insgesamt arbeiten bei NürnbergBad mit seinen sieben Bädern knapp 80 Menschen, zwei Drittel davon direkt im Bäder-Bereich. Im Sommer kommen noch 20 bis 25 Saison- und Rufkräfte dazu.

Diesen Herbst starten sechs neue Auszubildende, die Stellen sind auch schon alle vergeben, berichtet Albert. Die Bäder bieten zudem immer wieder Praktika an, um Kontakt zu potenziellen Auszubildenden aufzubauen. Der Werkleiter ist zuversichtlich, dass so der Nachwuchs für die kommenden Jahre gesichert ist, wie er sagt. "Und ein Bad bietet ja schließlich nicht das schlechteste Ambiente zum Arbeiten."


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