Von der Uni in die Tram

„Ich dachte erst, das wäre ein Aprilscherz“: VAG sucht erneut Studierende als Tramfahrer

Antonia Haberberger

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13.05.2025, 18:47 Uhr
Tramfahren sollen in Nürnberg auch Studierende. (Symbolbild)

© xcitylifex/IMAGO/Pond5 Images Tramfahren sollen in Nürnberg auch Studierende. (Symbolbild)

Bereits 2024 hatte die VAG erstmals Studierende als Fahrerinnen und Fahrer im Rahmen eines Pilotprojekts ausgebildet. Das Medienecho war groß – auch international berichteten Medien über die ungewöhnliche Ausschreibung der Verkehrsgesellschaft. Nun startet das Verfahren in die nächste Runde. Der erste Pilotversuch sei erfolgreich gewesen, so die VAG in ihrer Pressemitteilung.

Neu in diesem Jahr: Die Ausbildungsdauer wurde verlängert. Diesmal werden die Studierenden in einer 40-tägigen Vollzeit-Ausbildung in den Semesterferien eingelernt. Start ist voraussichtlich der 28. Juli. Die Ausbildung erfolgt in einem Stück, ist praxisorientiert - und wird vergütet.

„Dauerthema ist, dass wir immer wieder Fahrpersonal brauchen“, so Susanne Jerosch, zuständig für Konzernkommunikation. Es sei diesmal nicht so, dass ein akuter Mangel bestehe, man habe aber festgestellt, dass die Studierenden dem Betrieb dabei helfen, flexibler zu agieren.

Bei dem Job handle sich um eine klassische Werkstudierenden-Tätigkeit mit 20 Stunden Arbeitszeit pro Woche. Diese würden typischerweise auf zwei Schichten pro Woche verteilt, so Jerosch: „Die Studierenden übernehmen Dienste spontan oder am Wochenende und Abends, je nachdem wie es zum Stundenplan passt.“

„Ich dachte erstmal, das wäre ein Aprilscherz“

Einer der Werkstudierenden, der bei der VAG aktuell nebenher Tram fährt, ist Georg Ischuk. Der 26-Jährige hatte die Ausschreibung auf Instagram entdeckt und war im ersten Moment überrascht, wie er im Busfunk-Podcast erzählt: „Ich dachte erstmal, das wäre ein Aprilscherz“. Inzwischen finde er das Tramfahren „super“ - wie eine Art Meditation, bei der er abschalten könne. Man nehme die Arbeit auch nicht mit nach Hause, wie bei anderen Berufen.

Während der Ausbildung wird auch am Straßenbanhnfahrsimulator geübt.

Während der Ausbildung wird auch am Straßenbanhnfahrsimulator geübt. © VAG - Barbara Lohss

„Auch Frauen dürfen sich das gerne zutrauen“

Voraussetzungen für den Job sind neben Zuverlässigkeit auch ein Mindestalter von 21 Jahren, der Besitz eines Führerscheins der Klasse B, Hochschulimmatrikulation sowie die Bereitschaft zu Fahr- und Schichtdiensten. Der Studiengang spiele grundsätzlich keine Rolle, aktuell sei beispielsweise auch ein Student der sozialen Arbeit Fahrer.

Traditionell sei die Branche zwar eher männlich geprägt, Susanne Jerosch betont jedoch ihre Offenheit gegenüber Bewerberinnen: „Auch Frauen dürfen sich das gerne zutrauen“.

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