Volkspark Dutzendteich

Nürnberg bekommt eine komplett neue Skateanlage

Stefanie Taube

Lokalredaktion Nürnberg

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17.3.2022, 07:59 Uhr
Die in die Jahre gekommene Skateanlage an der Münchener Straße wird ab dem Frühjahr bis zum Herbst komplett umgestaltet und großteils neu errichtet.  

© Stadt Nürnberg / Sör, NNZ Die in die Jahre gekommene Skateanlage an der Münchener Straße wird ab dem Frühjahr bis zum Herbst komplett umgestaltet und großteils neu errichtet.  

Street Plaza, Street Flow Bereich und Bowl: Eingefleischte Skater wissen sofort, worum es geht. Beim Laien sorgen die Begriffe wohl für Fragezeichen, aber eigentlich sind sie ganz einfach erklärt: Es handelt sich um verschiedene Elemente eines Skateparks – und eben jene werden nun auf dem Areal an der Münchener Straße gebaut.

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) erneuert im Frühjahr die mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommene Skateanlage im Volkspark Dutzendteich. Die bestehenden Elemente werden komplett durch einen „neuen, attraktiven und zeitgemäßen Skatepark ersetzt, der sich darüber hinaus in die urbane Parklandschaft des Volksparks einfügt“, so der Plan des Servicebetriebs.

Zuschuss von der Regierung

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf knapp 1,6 Millionen Euro. Die Regierung von Mittelfranken wird das Projekt über den „Investitionspakt Sportstätten 2020“ mit über einer Million Euro bezuschussen.

So soll der neue Skatepark einmal aussehen.

So soll der neue Skatepark einmal aussehen. © Stadt Nürnberg / Sör, NNZ

Bürgermeister und Sör-Werkleiter Christian Vogel ist bereits sehr gespannt auf die Anlage, die noch im Herbst dieses Jahres eingeweiht werden soll. „Die bestehende Anlage ist schon recht baufällig. Aus diesem Grund haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und sanieren die Anlage nicht nur: Wir haben gemeinsam mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern eine besondere Anlage entwickelt, die den modernen Anforderungen und insbesondere den Vorstellungen der Skater entspricht.“

Jugendliche sprechen mit

Herauskommen soll am Ende ein Skatepark, der sowohl den Profis als auch den Anfängern Spaß macht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hatten die jungen Skaterinnen und Skater in zwei Nutzerbeteiligungsrunden die Möglichkeit, bei Optik und Ausstattung der Anlage mitzubestimmen.

Die Skatefläche wird im Süden und Westen der bestehenden Anlage auf rund 1600 Quadratmeter vergrößert. „Der Nürnberger Süden bekommt damit eine zeitgemäße Skateanlage, wie sie seit längerem von den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefordert wird“, so Vogel. Auch werde es durch das neu entstehende, angrenzende Stadtquartier Lichtenreuth eine starke Nachfrage geben, ist der Sör-Chef überzeugt.

Damit es keinen Ärger mit den Nachbarn gibt, will die Stadt die Nutzungszeiten begrenzen. Geskatet werden darf dann werktags nur zwischen 6 und 22 Uhr, sonntags zwischen 7 und 22 Uhr. „Gleichwohl ist auch an dieser Stelle ein gutes Miteinander unerlässlich. Es ist und bleibt eine städtische Grünfläche, die auch als solche gemäß der Grünanlagenordnung zu behandeln ist. Rücksicht ist immer geboten“, so Vogel.

Fokus auf die Bäume

Bei einer Skateanlage in einer der größten Grünflächen Nürnbergs spielen zudem Bäume naturgemäß eine wichtige Rolle. Innerhalb der Skateanlage gibt es vier Baumscheiben, die „skatebar“ sein sollen. Das bedeutet, die Einfassungen der Baumscheiben sind so gestaltet, dass sie von Skatern befahren werden können.

Gleichzeitig bieten sie den neuen Bäumen den erforderlichen Schutz, der sie mit den Jahren zu Schattenspendern an heißen Sommertagen machen soll. Insgesamt werden sieben Hochstämme innerhalb und außerhalb der Skatefläche neu gepflanzt.

Die Besonderheit: Das anfallende Oberflächenwasser wird an der Ostseite über Hofabläufe gefasst und direkt in den Wurzelbereich der Bäume geleitet. „In Zeiten des Klimawandels müssen wir mit unseren Ressourcen sorgsam und pfleglich umgehen. Deshalb ist es sinnvoll, das anfallende Regenwasser an die Stellen zu leiten, wo es am notwendigsten gebraucht wird: zu den frisch gepflanzten Bäumen“, sagt Vogel.

In der letzten Sitzung des Werkausschusses Sör wurden die Pläne für den Neubau einstimmig beschlossen. Einzig die Kosten in Höhe von rund 500 000 Euro, die der Stadt nach Abzug der Förderung bleiben, sorgten für eine kurze Debatte. Vogel hofft, dass das ein oder andere Bauteil am Ende vielleicht doch noch etwas günstiger ausfällt.

Sörs Zweiter Werkleiter Marco Daume stellte aber auch klar, dass stetige Preissteigerungen nicht zuletzt dafür sorgen, dass so ein Projekt – ebenso wie alles andere – heute eben teurer ist als noch vor ein paar Jahren, und er ergänzt: „Hinzu kommt die weltpolitische Lage, die es aktuell nicht besser macht.“

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