"Schandfleck" ist Vergangenheit

Nürnberg: So sieht die Ex-Anlegestelle in Gebersdorf jetzt aus

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

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1.6.2022, 08:00 Uhr
Viel Asphalt ist beseitigt und Platz für Grün geschaffen: Die Ex-Anlegestelle in Gebersdorf wurde aufgehübscht.

© Eduard Weigert, NNZ Viel Asphalt ist beseitigt und Platz für Grün geschaffen: Die Ex-Anlegestelle in Gebersdorf wurde aufgehübscht.

Zufriedenheit in Gebersdorf: Nach zehn Jahren hat die frühere Kanal-Anlegestelle für die Schifffahrt nun endlich ein freundlicheres Aussehen bekommen und lädt künftig zum erholsamen Verweilen ein.

"Das ist ein schöner Moment", sagt Bürgermeister Christian Vogel (SPD), in dessen Zuständigkeit der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) fällt - und dieser hat in neun Monaten die Brachfläche nördlich des Aischwegs umgestaltet.

Asphalt reduziert

Parkbänke und - als "Highlight", wie die Stadt schreibt - ein Holzdeck, auf dem Besucher liegend oder sitzend auf das Wasser des Main-Donau-Kanals blicken können, sind ebenso entstanden wie die Grundlagen für viel Grün. Das muss allerdings zum Teil noch wachsen. Der Fahrradweg am Kanal behielt seine Wegführung. "Den haben wir etwas begradigt", sagt Melanie Meichsner.

Meichsner war als Sör-Projektleiterin gemeinsam mit Landschaftsarchitektin Kerstin Gruber maßgeblich für die Neugestaltung zuständig. Sie berichtet, dass Sör die asphaltierte Fläche um 60 Prozent reduziert und so Platz für Wildblumenbeete, Stauden und Gräser geschaffen habe. Der schattenspendende Baumbestand blieb erhalten, einen alten, nicht mehr genutzten Schuppen hat man abgerissen.

"Schandfleck" beseitigt

Bis 2012 nutzte Meichsner zufolge eine Reederei den Standort als Anlegefläche für die Ausflugsschifffahrt, doch sie stellte den Schiffsverkehr ein. "Danach wurde die Fläche nicht mehr gepflegt", so die Projektleiterin. Roman Wenzel, Vorsitzender des Bürgervereins Gebersdorf, spricht von einem "Schandfleck", der nun zur Freude der Stadtteilbewohner beseitigt sei.


Die Stadt Nürnberg hat 450.000 Euro in die Umgestaltung investiert; das Projekt ist im "Masterplan Freiraum" verankert, mit dem man systematisch für die Entsiegelung von Flächen im Stadtgebiet sorgen möchte.

Umwelt- und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, dass dies "das erste Projekt nah am Wasser ist", das umgesetzt worden sei. "Wir wollen die Bürger mehr ans Wasser holen", so Walthelm.

Pfleglicher Umgang erwünscht

"Wir hoffen, dass die Menschen diesen Ort als Schatzkästlein erkennen und entsprechend pfleglich damit umgehen", sagt Vogel. Die Bürger seien auch beteiligt worden, sie konnten etwa bei einer Informationsveranstaltung in Präsenz im Oktober 2020 ihre Vorstellungen einbringen - gerade noch rechtzeitig vor dem zweiten Corona-Lockdown im November 2020.

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