Ab 1. Mai auf der Wöhrder Wiese

Nürnberger Erfahrungsfeld: Jetzt beginnt wieder das große Spielen

Hartmut Voigt

Lokalredaktion Nürnberg

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03.04.2022, 07:59 Uhr
Bürgermeisterin Julia Lehner und Erfahrungsfeld-Leiter Claus Haupt probieren die Klimawaage aus.

© Michael Matejka, NNZ Bürgermeisterin Julia Lehner und Erfahrungsfeld-Leiter Claus Haupt probieren die Klimawaage aus.

Das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne legt heuer einen Schwerpunkt auf die Verbundenheit des Menschen mit der Natur sowie auf das Thema Nachhaltigkeit. "Hier kann man sich spielerisch mit den ernsten Themen befassen", meint Kulturbürgermeisterin Professor Julia Lehner, "und stellt fest, dass es in manchen Bereichen schon Fünf nach Zwölf ist und Verzicht nötig ist."

Die "Klimawaage" macht dies deutlich: Holz-Gewichte werden auf die beiden Schalen gelegt, um das Gleichgewicht auszutarieren. Auf der einen Seite liegt ein Flugzeug, das den 463 Kilometer-Flug von Nürnberg nach Hamburg symbolisiert. In die andere Schale muss man nun eine Baumgruppe legen. Wie viel Bäume sind nötig, um den CO2-Verbrauch zu kompensieren?

100 Stationen zum Ausprobieren

Das Erfahrungsfeld auf der Wöhrder Wiese hat insgesamt 100 Stationen, an denen die Besucher praktische Erfahrungen machen und etwas ausprobieren können, Betreuer liefern dazu hintergründige Informationen. Das beliebte städtische Projekt gibt es nun schon zwei Jahrzehnte, es öffnet am 1. Mai und dauert bis 11. September.

Die Angebote sind vielfältig: Ein Umweltlabor macht auf die großen Gefahren von Plastik im Meer aufmerksam und zeigt, wie man im Alltag Plastikabfall verringern kann. Bei der Aktion "Dem Klima auf der Spur" geht es darum, gemeinsam herauszufinden, wie man klimagerecht leben kann: "Welchen Beitrag kann ich ganz persönlich leisten, um meinen CO2-Fußabdruck zu verringern?", fragt Erfahrungsfeld-Leiter Claus Haupt und ergänzt, "wir wollen positive Beispiel bringen, um Mut zu machen."

An anderen Stationen geht es einfach ums Spielen und Experimentieren: Besucher können Korbflechten, Hefte binden oder Instrumente bauen und so ihre handwerklichen Fähigkeiten ausprobieren. Klassiker wie die Backstation, die Fähre oder das "verrückte Haus" sind ebenfalls wieder dabei. Das Wichtigste sind Freude und Neugier der jungen und älteren Gäste am Entdecken - das Erfahrungsfeld ist für alle Generationen geöffnet.

Das Erfahrungsfeld will nun - mit aller Vorsicht und Rücksichtnahme - richtig durchstarten, zumal die Corona-Beschränkungen wegfallen. Die Veranstaltung hatte - wie alle anderen kulturellen Veranstaltungen - stark unter der Corona-Pandemie gelitten: 2020 fiel es komplett aus, im Vorjahr war nur eingeschränkter Betrieb möglich. Entsprechend mau waren die Besucherzahlen: 22.300 im Jahr 2021, im Vergleich dazu waren es 2019 rund 72.000. Die Veranstaltung strahlt weit über die Stadtgrenzen hinaus: Etwa die Hälfte der angemeldeten Gruppen (Schulklassem Firmen, Vereine) kommt aus dem Umland.


Öffnungszeiten, Preise und eine Übersicht über die Stationen findet man in der Programmzeitung oder im Internet: www.erfahrungsfeld.nuernberg.de

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