Nürnberger Ringer Fabian Schmitt scheitert bei der EM früh

13.2.2020, 17:04 Uhr
EM-Aus in der Quali: Fabian Schmitt (links), hier in der Bundesliga gegen den Johanniser Nugzari Tsurtsumia.

© Foto: Sportfoto Zink EM-Aus in der Quali: Fabian Schmitt (links), hier in der Bundesliga gegen den Johanniser Nugzari Tsurtsumia.

Mit dem Feiern musste Fabian Schmitt zwei Tage warten, dafür war die Freude dann umso größer. Am Mittwochabend stand sein Nationalmannschaftskollege Frank Stäbler bei der Europameisterschaft der Ringer in Italien im Finale – und sicherte sich mit einem deutlichen Erfolg gegen den Georgier Iuri Lomadze seine zweite Goldmedaille nach 2012. "Wir stehen zwar alle einzeln auf der Matte, aber natürlich fiebert man mit den anderen aus der Mannschaft mit", sagt Schmitt.

Die Freude über Stäblers Erfolg in der griechisch-römischen Gewichtsklasse bis 72 Kilogramm war noch ein bisschen größer, weil der Vorzeige-Ringer damit die dritte Medaille für Deutschland holte. Schmitt hingegen konnte diesmal nicht jubeln, einen Tag nach der Anreise am Sonntag war das Turnier für ihn schon wieder beendet. In der Qualifikation bis 55 Kilogramm unterlag er dem Italiener Giovanni Freni vorzeitig.

"Das war natürlich sehr schade, weil man sich lange auf so eine EM freut und entsprechend vorbereitet", sagt der 27-Jährige, der bei den Johannis Grizzlys ausgebildet wurde und für diese auch in der Bundesliga auf der Matte stand. Woran es lag? Fabian Schmitt überlegt, eine klare Antwort kann er bei einem Telefonat am Donnerstagnachmittag noch nicht geben. Dafür liegt die Niederlage noch zu kurz zurück, "es ist einfach bissl blöd gelaufen".

Denn er weiß ja, dass er es besser kann, dass er mit der internationalen Konkurrenz mithalten und diese auch besiegen kann. Das zeigt er in der Bundesliga, im vergangenen Jahr kehrte er mit der Bronzemedaille von der EM in Bukarest zurück nach Franken, diesmal aber sollte es nicht sein. "Ich weiß nicht, woran es genau lag", sagt Schmitt, "ich konnte einfach nicht alles abrufen und war nicht zum richtigen Zeitpunkt hellwach."

Das zu akzeptieren fällt ihm hörbar schwer, schließlich musste er schon vor ein paar Monaten, im September 2019, über ein frühes Scheitern sprechen, als die Weltmeisterschaft in Kasachstan ebenfalls nach sechs Minuten beendet war. "Es geht auf solchen Turnieren einfach sehr schnell", sagt Schmitt, jede kleinere Schwäche wird sofort bestraft.

Wieder Meister mit Burghausen

Damals beschäftigte ihn das Scheitern lange, diesmal ging es schneller – wenngleich die Ursachenforschung natürlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Beim Ringen kommt es auf viele Kleinigkeiten an, entsprechend detailliert wird Fabian Schmitt mit seinem Trainer auch versuchen, die Niederlage zu analysieren. "Wir müssen komplett in die Tiefe gehen", sagt er, schließlich soll sich das Geschehen von Rom nicht mehr wiederholen.

Erstmal ber gönnt sich Schmitt eine Auszeit, die er und sein Körper auch brauchen. Nach der WM im vergangenen Jahr blieb nicht viel Zeit bis zum Start der Bundesliga, die für Schmitt, der inzwischen das Trikot des SV Wacker Burghausen trägt, zum zweiten Mal mit der Meisterschaft endete. Für die EM musste er von 57 jetzt noch einmal auf 55 Kilogramm runter – umso mehr konnte er sich das Essen in den vergangenen Tagen schmecken lassen. Trotz aller Enttäuschung.

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