Platznot im Nürnberger Rathaus: Standesamt muss umziehen

4.2.2021, 16:03 Uhr
Die Raumnot im Rathaus ist groß - deswegen muss das Standesamt weichen. Trauungen wird es allerdings weiterhin am Hauptmarkt geben.

© Stefan Hippel, NN Die Raumnot im Rathaus ist groß - deswegen muss das Standesamt weichen. Trauungen wird es allerdings weiterhin am Hauptmarkt geben.

Hier wird geheiratet, hier werden Geburten und Sterbefälle beurkundet: Das Standesamt ist eine wichtige Behörde in der Stadtverwaltung mit entsprechend viel Publikumsverkehr. Und so haben die Mitarbeiter ihre Räume auch am prominenten Platz im Herzen der Stadt - im Rathaus am Hauptmarkt 18. Nur die Sterbeabteilung des Standesamtes ist einige Häuser weiter in der Spitalgasse untergebracht.

"Begehrlichkeiten sind groß"

Für wenig Freude hat bei den Beschäftigten im Standesamt nun die Nachricht gesorgt, dass ein Umzug ansteht. Laut Olaf Kuch, Leiter des Direktoriums für Bürgerservice, Digitalisierung und Recht der Stadt, ist Raumnot der Grund dafür: "Das Rathaus platzt aus allen Nähten. Die Begehrlichkeiten sind hier groß." Kuch, in dessen Zuständigkeitsbereich auch das Standesamt fällt, sagt: "Ich bin überzeugt, dass es für die Mitarbeiter besser werden wird." Dass es im Standesamt keine Begeisterung gibt, sei nachvollziehbar: "Veränderungen lösen immer gewisse Ängste aus."

In den nächsten Monaten soll das Standesamt in die ehemaligen Räume der Ausländerbehörde in der Hirschelgasse 32 ziehen: Dort habe man einen behindertengerechten Zugang sowie auch Sozialräume für die Mitarbeiter auf jedem Stockwerk. "Das wird organisatorisch viel besser werden." Langfristig soll dort auch die Sterbeabteilung unterkommen.


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Die Ausländerbehörde wiederum hat als Interimslösung derzeit an der Regensburger Straße Platz gefunden und wird langfristig im "Quelle"-Komplex unterkommen. Nur ein kleiner Teil der Ausländerbehörde arbeitet derzeit noch in der Hirschelgasse, die Mitarbeiter werden langfristig auch den Standort verlassen.

Die Hirschelgasse 32 soll für die Nürnberger künftig eine wichtige Adresse werden. "Wir wollen dort ein Bürgerzentrum schaffen", sagt Kuch. So ist geplant, dass die Führerscheinstelle des Ordnungsamtes – auch diese Behörde hat aktuell Platzprobleme – dort im Erdgeschoss unterkommen wird. Bekanntlich muss das Ordnungsamt in den nächsten Jahren wegen einer EU-Entscheidung alte Führerscheine umtauschen – und war schon lange auf der Suche nach geeigneten Räumen.

Weitere Nutzung offen

Die oberen Etagen soll nun das Standesamt beziehen. Einen genauen Zeitplan habe man übrigens hier noch nicht. "Das wird wohl im zweiten Quartal des Jahres sein", meint Kuch. Standesamtliche Hochzeiten wird es allerdings weiterhin im Rathaus geben: Die Trausäle bleiben am Hauptmarkt. Und wer darf künftig in die frei gewordenen Räume ziehen? Dies, so Olaf Kuch, sei noch nicht geklärt.

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