Massive Gewalteinwirkung?

Tötungsdelikt in Nürnberg: Leiche in Wohnung entdeckt - auch lebensgefährlich Verletzte aufgefunden

Alicia Kohl

Redakteurin

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30.04.2025, 16:27 Uhr
Gegen 06:15 Uhr am Mittwochmorgen (30.04.2025) hatten Nachbarn in der Nürnberger Wiesenstraße schreie aus einer Wohnung gehört und den Notruf gewählt.

© NEWS5 / David Oßwald Gegen 06:15 Uhr am Mittwochmorgen (30.04.2025) hatten Nachbarn in der Nürnberger Wiesenstraße schreie aus einer Wohnung gehört und den Notruf gewählt.

Am Mittwochmorgen (30. April 2025) gegen 6.15 Uhr haben Anwohnerinnen und Anwohner die Polizei alarmiert. Aus einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Wiesenstraße in Nürnberg seien laute Schreie zu hören. Eine Streife der Polizei hat in der entsprechenden Wohnung dann einen toten 19-Jährigen und eine schwerstverletzte Frau aufgefunden, wie ein Polizeisprecher vor Ort berichtet.

Die Frau wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde sie mittlerweile notoperiert und befindet sich in einem stabilen Zustand.

Der Tatortbereich in der Nürnberger Südstadt wurde großräumig abgesperrt. Die Mordkommission hat in der Wohnung die Ermittlungen aufgenommen und führt umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durch. DNA-Spuren und Fingerabdrücke werden gesucht und Lichtbildaufnahmen gemacht. Auch ein Rechtsmediziner ist vor Ort, um den Verstorbenen zu begutachten. So hofft die Polizei, mehr über den Tathergang herauszufinden.

Erste Hinweise deuten auf Ursache

Denn der ist derzeit noch völlig unklar. Die Verletzungen der beiden aufgefundenen Personen lassen auf eine „massive Gewalteinwirkung“ schließen, so der Polizeisprecher. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass der getötete 19-Jährige in der Wohnung gemeldet war. Die Frau konnte bislang nicht identifiziert werden, schreibt die dpa. Die Polizei kann also nicht mit Sicherheit sagen, in welchem Verhältnis sie standen.

Nach ersten Hinweisen lasse sich das Tötungsdelikt wohl aber eher auf das innerfamiliäre Umfeld als auf einen unbekannten Täter zurückführen. Hinweise auf eine unbekannte dritte Person, die an dem Vorfall beteiligt gewesen sein könnte, gibt es derzeit nicht. Die Polizei sucht den Tatortbereich trotzdem weiträumig ab, unter anderem mit einem Personensuchhund. Da man eine dritte Person auch nicht ausschließen könnte, sei das eine Standardmaßnahme.

„Wir haben am Tatort einen Gegenstand gefunden, der möglicherweise in Zusammenhang mit dem Geschehen zu bringen ist“, sagt der Polizeisprecher. An diesem haben die Beamtinnen und Beamten auch den Hund schnüffeln lassen, der daraufhin durch die Südstadt gelaufen ist. Ob das eine Spur ist oder nicht, könne man derzeit nicht sagen. Für die Ermittelnden werde das erst relevant, wenn ein Verdacht besteht, dass wirklich eine weitere Person an dem Tötungsdelikt beteiligt sein könnte. Wie der Polizeisprecher erklärt, muss die Mordkommission aber erstmal alle möglichen Spuren sichern. Denn sobald der Tatort wieder geöffnet wird, sind alle noch nicht gesicherten Spuren unwiederbringlich verloren.

Dieser Artikel wurde am 30.04.2025 um 16.21 Uhr aktualisiert.


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