Psychischer Ausnahmezustand

USK-Einsatz auf offener Straße in Nürnberg: Frau sticht mit Messer auf sich selbst ein

Saskia Muhs

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12.03.2025, 13:45 Uhr
Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife. (zu dpa: "Erwachsene sollen Siebenjährige von Roller gestoßen haben")

© Lino Mirgeler/Lino Mirgeler/dpa Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife. (zu dpa: "Erwachsene sollen Siebenjährige von Roller gestoßen haben")

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung erklärt, teilten Mitarbeiter eines Gerichtsgebäudes gegen 9.15 Uhr in der Roonstraße mit, dass sich eine Frau vor dem Gebäude aufhalte und ein Pappschild sowie ein Messer mit sich führe. Den Äußerungen der Frau war zu entnehmen, dass sie eine hohe Summe Geld fordere, welches ihr zustehen würde.

Die Frau fügte sich demnach selbst mehrere Verletzungen mit dem Messer zu und bedrohte zudem die alarmierte Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Nürnberg-West. Die Beamten zogen daraufhin die Dienstwaffen und versuchten die Frau, welche sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befand, zu beruhigen.

Die 47-Jährige stach dennoch weiterhin mehrmals auf sich selbst ein und konnte letztendlich nur durch die Wirkung eines Distanz-Elektroimpulsgeräts ("Taser"), welches von in der Nähe befindlichen Einsatzkräften des Unterstützungskommandos "USK" eingesetzt wurde, von weiteren Selbstverletzungen abgehalten werden.

Die Beamten versorgten die schwer verletzte Frau bis zum Eintreffen des alarmierten Notarztes und des Rettungsdienstes. Die 47-Jährige wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gefahren und dort entsprechend medizinisch versorgt. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Die polizeilichen Maßnahmen vor Ort waren gegen 10:45 Uhr beendet.

Menschen, die an Depressionen oder Suizidgedanken leiden, sind nicht allein. Betroffene erhalten zum Beispiel bei der Telefonseelsorge niederschwellige Hilfe. Die Nummer 0800 111 0 111 ist rund um die Uhr besetzt, die Beratung ist kostenfrei und anonym. Auch der Krisendienst Mittelfranken ist 24 Stunden am Tag unter 0800 655 3000 oder 0911 42 48 55 0 erreichbar. Beratungen können auch Online oder vor Ort erfolgen. In schweren Notfällen verständigen Sie bitte den Rettungsdienst unter 112.


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