Erlebnisort geplant
Trostlose Zustände in der Breiten Gasse: Was tut die Stadt Nürnberg gegen den Leerstand?
nordbayern-Redaktion
Die Leerstände in der Breiten Gasse sind schon jetzt unübersehbar, mehrere Tausend Quadratmeter Fläche bleiben ungenutzt. Bereits Ende Mai soll Informationen unserer Redaktion nach die nächste Schließung in der Breiten Gasse anstehen: Der Fashion-Store von Colloseum schließt, der Abverkauf ist in vollem Gange, bereits zur Monatshälfte waren große Teile der Verkaufsfläche leer. Das Modehaus des Herrenausstatters Wormland ein paar Meter daneben schließt Ende Juni. Ende August folgt dann die Schließung des schräg gegenüberliegenden Modehauses von Eckerle Herrenmode. In Schlagdistanz zum Weißen Turm droht also noch mehr Leerstand.
Der teilweise trostlose Zustand der Breiten Gasse bleibt natürlich auch der Stadt Nürnberg nicht verborgen. Fest steht: Die Breite Gasse soll umgebaut werden. Mit dem Umbau möchte man auch den neuen Anforderungen an eine zukunftsfähige Innenstadt gerecht werden. Was für die Breite Gasse bedeutet: Sie soll künftig auch mehr zum Verweilen einladen und ein Erlebnisort werden.
Zur Zukunft der Breiten Gasse äußerte sich auf unsere Nachfrage auch der Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg, Daniel F. Ulrich. "Der Umbau der Breiten Gasse ist ein wichtiger Baustein der Strategie zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der City", sagt Ulrich. "Dabei geht es nicht nur um den Handel, sondern auch um Gastronomie, Kultur und Freizeitnutzungen. All das soll in Zukunft auch in der Breiten Gasse vermehrt möglich sein", verspricht der Baureferent. Seine Pläne dazu wird er in diesem Sommer dem Stadtrat vorstellen.
Auch das Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat der Stadt Nürnberg beschäftigt sich mit der Zukunft der Breiten Gasse. Für die Transformation hat man den "Stab Innenstadt" im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat gegründet. Man stehe mit den Unternehmen vor Ort im Austausch, um "Bedürfnisse und Anliegen der Innenstadt" zu ermitteln, erklärt Referentin Andrea Heilmaier gegenüber unserer Redaktion und mahnt: "Die Neuausrichtung einer Innenstadt ist kein Sprint, sondern von der Planung bis zur Umsetzung eine Langstreckendisziplin."
Wie geht es mit dem ehemaligen City Point weiter?
Die Situation mit Blick auf den ehemaligen City Point gestalte sich aufgrund der Insolvenz weiterhin schwierig, heißt es von der Stadt. Man sei im "intensiven Austausch" mit den Insolvenzverwaltern. "Ziel für das Areal des ehemaligen City-Points ist eine Nutzungsmischung aus Handel, Dienstleistungen, Gastronomie und Wohnraum. Hier finden aktuell Gespräche statt", sagt ein Sprecher des Wirtschafts- und Wissenschaftsreferats der Stadt Nürnberg unserer Redaktion.
Wie geht es im ehemaligen H&M in der Breiten Gasse weiter?
Nach dem Umzug von H&M aus der Breiten Gasse in den ehemaligen Humanic-Store in der Karolinenstraße, steht das Geschäft in der Breiten Gasse leer. Die Stadt stehe "im intensiven Kontakt mit dem Eigentümer". Demnach forciere der Eigentümer die Weiterentwicklung der Immobilie und verfolge ein Mehrmieterkonzept.