Spielwarenbranche boomt
08.11.2012, 15:51 Uhr
Trotz schwächelnder Konjunktur ist die Spielwarenbranche 2012 zum vierten Mal in Folge gewachsen. Bei einem guten Weihnachtsgeschäft sei ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr um bis zu drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu erwarten, teilten der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) und der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) am Donnerstag in Nürnberg mit.
Getragen worden sei das Wachstum vor allem durch den Verkauf hochwertiger und teurer Produkte, weniger durch höhere Stückzahlen, erklärte BVS-Geschäftsführer Willy Fischel. Denn die demografische Entwicklung mit sinkenden Geburtenraten setze dem Mengenwachstum Grenzen. Wer wachsen wolle, müsse auf Innovation und Qualität setzen.
Diesen Weg geht die Spielwarenbranche mit jährlich bis zu 70.000 neuen Produkten, mit denen sie jeden zweiten Euro verdient, traditionell. „Die Spielwarenbranche erfindet sich täglich neu“, sagte Fischel. Hinzu komme, dass Eltern und Großeltern für ihre Kinder immer mehr Geld ausgeben: Pro Kind werden dieses Jahr nach Schätzungen des Marktforschers Eurotoys etwa 250 Euro in Spielsachen investiert.
Internet-Handel legt kräftig zu
Das größte Umsatzpotenzial sieht Eurotoys in der Gruppe der Sechs- bis Zehnjährigen. Größter Wachstumstreiber im laufenden Jahr ist laut Fischel der Internet-Verkauf – sowohl bei reinen Internethändlern als auch bei Fachhändlern mit Online-Shop. Er konnte seinen Umsatzanteil am Spielwarenmarkt von bisher 21 auf 25 Prozent ausweiten. Die nach wie vor wichtigste Einkaufsstätte bleibt aber der Fachhandel mit knapp 38 Prozent Umsatzanteil.
Nachdem die für 2012 erwarteten Preiserhöhungen ausblieben und die Preise auch im Weihnachtsgeschäft stabil bleiben sollten, rechnen BVS und DVSI für 2013 mit leichten Preisanstiegen - allerdings unter Vorbehalt. Denn einerseits müssten höhere Energie-, Material- und Transportkosten Spielwaren eigentlich verteuern, andererseits sei der Handel aber „Weltmeister mit dem Rotstift“ und für seine Rabattaktionen und Preisschlachten zulasten des Ertrags bekannt, sagte Fischel. Es sei daher offen, in welcher Höhe die gestiegenen Kosten tatsächlich an die Verbraucher weitergegeben würden.
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