Street Food Convention: 60 Foodtrucks halten in Nürnberg
10.11.2016, 17:12 Uhr
Hitze darf einem nichts ausmachen, stressresistent sollte man sein und freundlich bleiben können, wenn die Schlange vor dem Laster länger und länger wird. Das Team von "Daily Deli", einem Truck, der sonst durch Wien kurvt, hat ordentlich etwas zu tun. Burger haben sie im Angebot, wie viele der Trucks, die auch durch Deutschland rollen. In diesem Jahr sollen es rund 400 sein, sagt Markus Wolf von Foodtrucks Deutschland, der zusammen mit Klaus P. Wünsch die Street Food Convention vor einem Jahr ins Leben gerufen hat. 2015 waren es noch rund 160 Laster.
"Der Herr noch einen Austria Burger?", ruft Adnan Kutlu. Bitte sehr und vielen Dank. Die österreichische Küche wolle man als Burger umsetzen, erzählt er, während er das Fleisch wendet. Gulasch oder "Paprika-Händl" werden also zwischen zwei Brötchen-Hälften gepackt, als Pulled Pork, mit "Erdäpfel-Vogerl-Salat" und mehr. Die lange Schlange vor dem Truck in Halle 10 spricht für den Erfolg. Rundum informieren kann man sich auf der SFC, so wie Oliver (33) und Ronny (34), die extra wegen der Messe aus Kiel angereist sind. Die Köche wollen sich selbstständig machen und hoffen hier auf die nötige Inspiration.
Eddie Bork und Jan Oberdieck geben Expertentipps
Was sie später mal anbieten wollen, das ist noch unklar, aber "auf keinen Fall Burger!" Die seien zu zeitaufwändig. Frauen will Tina Langheinrich, die sich als "Schaffensschwestern" erfolgreich mit veganem Gebäck selbstständig gemacht hat, in ihrem Workshop "Zwischen Chaos und Erfüllung - Selbstständig als Mutter" ermutigen, sich auf eigene Füße zu stellen. Und so eine gute Chance zu haben, das Muttersein mit dem Beruf unter einen Hut zu bringen.
Es duftet nach Pommes und Kaffee, nach gebratenem Fleisch und DimSum. Die ganze Messe ist ein einziger "Streetfood Market", obwohl der eigentlich erst um 17.30 Uhr vor der Messe am Eingang Mitte steigt. Etliche Besucher von der BrauBeviale schauen neugierig vorbei, holen sich bei "Guerilla Gröstl" oder "Goud" etwas auf die Hand und lauschen den Vorträgen auf der Hauptbühne. Dort sitzen auch Eddie Bork und Jan Oberdieck, zusammen "Eddielicious" und Gewinner der Sat1-Sendung "Karawane der Köche".
Viele internationale Gäste
Mexikanisches Streetfood bieten sie später beim "Streetfood Market" an. "Voll schön", sei die Messe. Klein und fein und nicht überlaufen. "Die Leute, die kommen, haben wirklich Interesse", sagt Eddie Bork. "Foodtruck-Vater" und Messe-Entwickler Klaus P. Wünsch, der überall auf der SFC unterwegs ist, unterstreicht dies: "Es sind auch viele internationale Gäste hier", sagt er. Die Veranstaltungen auf der Hauptbühne würden sehr gut angenommen. 2017 soll die SFC zum dritten Mal stattfinden, dann aber ohne die BrauBeviale, die im kommenden Jahr in München beheimatet ist. "Das wird eine Herausforderung, aber die werden wir meistern!", sagt Wünsch zuversichtlich. Wer gleich investieren will, wendet sich beispielsweise an die Firma Esselmann, die verschiedene Trucks verkauft.
Mit 65.000 Euro ist man dabei, je nach Ausstattung wird es teurer, erklärt Nils Boerner. "Im vergangenen Jahr waren noch mehr Idealisten hier, diesmal kommen viele Leute, die realistischer sind und ein genaues Konzept haben". Vom Heizstrahler über Servietten, Getränke, den richtigen Smoker oder Grill bis zum biologisch abbaubaren Geschirr gibt es hier auch morgen von 9 bis 16 Uhr noch einiges zu entdecken. Karten kann man für 27 Euro vor Ort kaufen.
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