Drogenkrieg im Urlaubsparadies

Tödliche Schüsse in Mexiko: Nürnbergerin stirbt in Bandenkrieg

25.10.2021, 14:17 Uhr
In dieser Bar im Zentrum von Tulum kam es zu den tödlichen Schüssen. 

© --, dpa In dieser Bar im Zentrum von Tulum kam es zu den tödlichen Schüssen. 

Die Bar "La Malquerida" liegt mitten in Tulum, zwischen Restaurants, feiernden Menschen, dem pulsierenden Leben in dem Urlaubsort, der auch immer mehr Deutsche anzieht. Am Mittwoch plötzlich aber hallten Schüsse durch das Paradies zwischen Palmen. Rivalisierende Drogenbanden liefern sich immer wieder Gefechte in Mexiko, regelmäßig auch in beliebten Touristengebieten wie Tulum, das etwas weniger als eine Autostunde südlich von Cancun liegt. Die Täter feuerten mit Sturmgewehren. Zwei Menschen werden tödlich verletzt.

Unter den Opfern, das berichtet die Bild-Zeitung, ist auch eine Frau aus Nürnberg. Das Auswärtige Amt bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion nur, dass es sich um eine junge Deutsche handelt. "Zu Einzelheiten äußern wir uns aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes grundsätzlich nicht", sagte eine Sprecherin. Dem Bericht der Bild-Zeitung widerspricht das Auswärtige Amt aber nicht ausdrücklich.

Für Bilder wie dieses ist Tulum berühmt - kristallklares Meer, weiße Strände, imposante Maya-Ruinen. 

Für Bilder wie dieses ist Tulum berühmt - kristallklares Meer, weiße Strände, imposante Maya-Ruinen.  © Michael Juhran, dpa-tmn

Die Täter, berichten mehrere lokale Medien übereinstimmend, gingen brutal vor. Ein Drogenhändler sei auf der Flucht gewesen, er versteckte sich in der Bar "La Malquerida", als seine Verfolger das Feuer eröffneten. Laut der Bild habe die Deutsche keine Chance gehabt, den Schüssen zu entkommen.

"Harter Schlag für uns"

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Quintana Roo, dass zwei Menschen bei der Schießerei starben - eine Deutsche und eine Frau aus Indien. Die Polizei fahndet nach den Bandenmitgliedern, zumindest ein Täter konnte später verletzt in einem Krankenhaus entdeckt werden. "So ein Fall ist ein harter Schlag für uns, aber wir geben nicht auf", sagte Carlos Joaquín González, der Gouverneur des Bundesstaates auf der Halbinsel Yucatan in einem Radiointerview. "Wir werden unsere Sicherheitssysteme weiter verbessern und die Wachsamkeit erhöhen."

In Mexiko tobt seit Jahren ein erbarmungsloser Drogenkrieg, der sich immer wieder in Urlaubsgebieten entlädt. Das Auswärtige Amt mahnt besonders im Raum Tulum und Playa del Carmen zur Vorsicht. Reisenden wird dringend abgeraten, ihre gesicherten Hotelanlagen zu verlassen, heißt es in den Reise- und Sicherheitshinweisen. Immer wieder seien auch Mietautos gestoppt und Touristen mit Waffengewalt ausgeraubt worden. Das Militär patrouilliert regelmäßig in schwer gepanzerten SUVs, etwa auch in Tulum, dem Ort, an dem die junge Nürnbergerin in Leben verlor.