Türkische Flagge verbrannt: Tumulte bei Syrien-Demo in Nürnberg

11.10.2019, 13:13 Uhr

Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien hat erste Todesopfer gefordert, 70.000 Menschen sind nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) bereits auf der Flucht. Beinahe im Stundentakt schlagen Bomben ein. In Nürnberg demonstrierten jetzt bis zu 400 Menschen gegen die Angriffe. Sie zogen vom Lorenzer Platz quer durch die Altstadt, mit Sprechchören und Plakaten.

Wie die Polizei berichtet, wurde im Verlauf der Demonstration eine türkische Fahne verbrannt. Ein 46-jähriger Passant, der die Proteste beobachtete, versuchte "daraufhin auf die Menge einzuwirken", wie es das Präsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung formuliert. Mehrere Polizisten gingen dazwischen, um eine körperliche Auseinandersetzung beider Seiten zu verhindern. Dabei habe man auch unmittelbaren Zwang in Form von Drängen und Schieben mit dem Einsatzstock anwenden müssen. Als eine Streife versuchte, den 46-Jährigen zu beruhigen, habe der Widerstand geleistet - und einen Beamten durch einen Schlag ins Gesicht verletzt. Gegen den Täter läuft ein Ermittlungsverfahren. 

Auch der Rest des Protestzuges verlief unruhig. Immer wieder musste die Polizei in der Altstadt eingreifen, um Attacken aufgrund verbaler Provokationen zwischen Demonstranten und Passanten zu verhindern. Gegen 19.30 Uhr sei die Kundgebung beendet worden. 

Die Polizei hat zahlreiche Personalien aufgenommen, auch die Identität des Mannes, der die türkische Flagge angezündet hatte. Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei prüft nun mögliche Verstöße im Verlauf der Demonstration. 


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