Sein halbes Leben im Tierheim

„Verantwortungslose Menschen“: Tierheim Nürnberg sucht neuen Besitzer für Hund Tyson

09.05.2025, 15:01 Uhr
Sucht endlich Ruhe im eigenen Zuhause: Hund Tyson verbrachte bereits mehr als sein halbes Leben im Tierheim.

© Tierheim Nürnberg Sucht endlich Ruhe im eigenen Zuhause: Hund Tyson verbrachte bereits mehr als sein halbes Leben im Tierheim.

Bereits im April startete das Nürnberger Tierheim einen Aufruf, in dem sie einen neuen Besitzer für den Dobermann-Rüden Tyson suchten. Doch es konnte niemand gefunden werden. Nun versuchen Sie erneut, eine Person mit viel Expertise zu finden, die dem Hund ein neues Zuhause bieten könnte.

Was Tyson durchgemacht hat, erleben auch viele andere Hunde. „Tyson ist das Ergebnis von verantwortungslosen Menschen“, kritisiert das Tierheim Nürnberg auf Facebook. Immer wieder käme es vor, dass Menschen sich Hunde als Statussymbol anschaffen würden, dabei aber vergessen, dass es sich um Lebewesen handle.

Auch Tyson sei das Ergebnis eines solchen Kaufs. Sein Fall stehe exemplarisch für viele Fälle. Das Tierheim wirft den Besitzern vor, ihn nicht ordentlich trainiert und kein Geld ausgegeben zu haben. Was dann geschah, passiert häufig: Die Besitzer stellten ihn kurz vor Weihnachten vor das Tierheim.

Laut Tierheim zeigen sich die Erlebnisse seiner Vergangenheit konkret darin, dass er Schwierigkeiten hat, mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen. „Interessenten muss bewusst sein, dass er nicht davon abschreckt, seine Zähne zu benutzen“, schreiben die Verantwortlichen auf Facebook. Auch Umweltreize sind demnach schwer für ihn zu verarbeiten. Draußen benötigt er einen Maulkorb und ist bei Begegnungen oft sehr aufgeregt. Um Vertrauen zu einer neuen Person aufzubauen, braucht er viel Zeit. Daher benötigt Tyson eine Person, die Erfahrung mit der Erziehung von Hunden hat.

Wenn er sich wohlfühlt, ist er verspielt und verschmust

Doch eigentlich sei Tyson „Dobi-typisch“. Hat der Dobermann Vertrauen zu einer Person aufgebaut, ist er auch anhänglich und verschmust, manchmal sogar ein „Kasperle“. Doch hierfür brauche er eine Bezugsperson, „an die er sich stark bindet“.

Wichtig für sein zukünftiges Zuhause sei ebenso, dass es sich um eine möglichst ländliche und reizarme Umgebung handelt. So könne er abseits vom hektischen Tierheimalltag Fortschritte machen. Ebenso sollten keine Katzen oder Kinder anwesend sein. Andere Hunde seien zwar in Ordnung, jedoch käme er besser mit Hündinnen zurecht - bei Rüden würde die Sympathie entscheiden.

© Chiara Calow, Tierheim Nürnberg

Auch wenn Tyson schon Fortschritte gemacht hat, bisher war die Suche noch nicht erfolgreich. Das Tierheim erhofft sich mit dem neuerlichen Aufruf die „Nadel im Heuhaufen“ zu finden.

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