Auszeichnung
Verleihung der Bürgermedaillen 2025: Diese Personen werden von der Stadt Nürnberg geehrt
07.05.2025, 19:56 Uhr
Jedes Jahr vergibt die Stadt Nürnberg Bürgermedaillen an Menschen, die besondere und hervorragende Verdienste für die Stadt geleistet haben. Bislang wurden 227 Personen mit der Bürgermedaille geehrt, in diesem Jahr kommen fünf weitere dazu. Peter Brandmann, Peter Kufner, Meral Akket, Nanette Lehner und Helmut Sörgel sollen am Mittwoch, 16. Juli, dem Stadtgründungstag, die zweithöchste Auszeichnung der Stadt in einer festlichen Sondersitzung des Stadtrats überreicht bekommen. Darüber informierte die Stadt Nürnberg in einer Pressemitteilung.
Peter Brandmann engagiert sich seit 45 Jahren ehrenamtlich bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), seit 1991 führt er den Ortsverband. Der Katastrophenschützer will immer helfen, er muss sogar. „Ich könnte nicht anders!“, zitiert ihn die Stadt. Mit inzwischen 66 Jahren dient er dem THW weiter mit seiner langen Erfahrung. „Man braucht ein wahnsinniges Talent zur Improvisation bei unseren Aufgaben“, sagt er. Die Stadt Nürnberg betont, dass er aus der Nürnberger Sicherheits- und Blaulichtfamilie nicht mehr wegzudenken sei.
Peter Küfner setzte sich laut der Stadt Nürnberg maßgeblich für den Verbleib des Großhändlers Richter+Frenzel in Nürnberg ein, der hier 2024 eine Rekordinvestition tätigte. Der Enkel des Gründers Ernst Frenzel und das Unternehmen seien Vorbilder „für erfolgreiche und von Tradition und Werten geleitete Firmenpolitik“, so die Stadt Nürnberg. Außerdem stellte die Stadt Nürnberg Küfners Förderung für Kunst und Kultur heraus. „Sein Engagement und sein Wirken an vielen markanten Stellen – vom Pellerhaus bis zum Volksbadturm – untrennbar mit unserer Stadt verbunden“, bergründet die Stadt Nürnberg ihre Wahl.
Auch Meral Akkent bekommt 2025 die Bürgermedaille von der Stadt Nürnberg verliehen. Sie wirkte am Aufbau des Internationalen Frauen und Mädchenzentrums Nürnberg entscheidend mit sowie am Verein Frauen in der Einen Welt, das Museum Frauenkultur Regional – International in Fürth. Auch in ihrer Geburtsstadt gründete sie die Institutionen Women‘s Museum Istanbul sowie das Gender Museum mit. Die Kuratorin und Autorin setzt sich seit Jahrzehnten für soziale Gerechtigkeit ein. „Darüber hinaus realisierte sie Bildungs- und Forschungsprojekte in Kasachstan, der Ukraine, der Türkei und Deutschland – oft grenzübergreifend, stets mit lokalem Bezug“, heißt es in der Mitteilung. Zu ihrer Ehrung selbst sagt Akkent: „Alle meine Arbeiten verbinden Länder, Städte und überbrücken sprachliche sowie kulturelle Grenzen und fördern den Dialog. Heute, über 52 Jahre nach meiner Ankunft in Nürnberg, sehe ich eine Stadt, die sich viel verändert hat und weiterhin im Wandel ist. Die jüngsten Wahlen haben gezeigt, dass es sowohl Hoffnungen als auch Ängste in der Gesellschaft gibt. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den Dialog aufrechtzuerhalten, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der jeder, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht, seinen menschenwürdigen Platz findet.“
Nanette Lehner wird für ihren unermüdlichen Einsatz im Naturschutz ausgezeichnet. Die Widrigkeiten würden zunehmen, der Umgang mit der Umwelt werde achtloser - doch Aufgeben sei für die 71-jähriger Naturwächterin keine Option. Beim Walderlebniszentrum hat sie bereits zahlreiche Kindergruppen durch den Wald geführt. Ein emotionales Erlebnis habe sie noch heute vor Augen: „das förmlich spürbare Wohlbefinden von traumatisierten syrischen Kindern bei einer Führung durch den Wald. Dieses ging so weit, dass die jungen Menschen den Wald nicht mehr verlassen wollten“, beschreibt die Stadt Nürnberg in ihrer Pressemitteilung. Es seien Erlebnisse wie diese, die Nanette Lehner seit über vier Jahrzehnten zum Weitermachen antreiben.
Auch der Psychiater Helmut Sörgel bekommt 2025 die Bürgermedaille der Stadt Nürnberg verliehen. 1981 ließ es sich mit einem Kollegen in Schweinau nieder. „Über 42 Jahre war seine Praxis ein Leuchtturm sozialpsychiatrischer und psychotherapeutischer Versorgung für Menschen, die infolge der Deindustrialisierung ihre Arbeit verloren hatten, für Geflüchtete, für Sinti und Roma sowie für Bewohnerinnen und Bewohner benachteiligter Stadtteile“, schreibt die Stadt Nürnberg. Sie stellte außerdem die Gründung des Vereins Chancen e.V. heraus sowie sein Engagement in der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW (Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzt*innen in sozialer Verantwortung). Auch leistete er erinnerungskulturelle Aufarbeitung zu den Nürnberger Ärzteprozessen.
Die Verleihung der Bürgermedaillen findet in einer festlichen Sondersitzung des Stadtrats am Stadtgründungstag, Mittwoch, 16. Juli, statt.