Vertrag läuft aus: Neuer Name für Max-Morlock-Stadion?

19.10.2019, 14:18 Uhr
Wem die Sympathien der Fans gehören, zeigt dieser Schal.

© Roland Fengler Wem die Sympathien der Fans gehören, zeigt dieser Schal.

Es war der größte Wunsch der Club-Fans: Das Nürnberger Stadion sollte den Namen des FCN-Helden Max Morlock tragen. Mit großen Kampagnen und Choreografien warben die Anhänger viele Jahre bei Stadt und Verein, dem Stadion doch endlich den passenden Namen zu verpassen. Easy-Credit, Grundig und schließlich Max Morlock: 2017 war es soweit. Die Consorsbank erwarb – auch über eine Crowdfunding-Aktion – die Namensrechte mit dem populären Kicker.

"Die Vereinbarung gilt aber nur noch inklusive des Jahres 2020", betonte Bürgermeister Christian Vogel im zuständigen Stadion-Ausschuss des Stadtrats. Der CSU-Stadtrat Max Müller hatte nachgefragt, ob es da etwas Neues gibt. "Noch ist es offen, ob es weiter geht", erklärte Vogel, der auch für das Stadion zuständig ist. Man sei mit der Consorsbank in Verhandlungen.

Die Stadt könne das Stadion ohne Namensgeber nicht vernünftig wirtschaftlich betreiben. "Wir brauchen die Einnahmen aus den Namensrechten." Das Volumen des Vertrags betrug dem Vernehmen nach von 2017 bis Ende 2020 rund 3,2 Millionen Euro. Eigentlich sollten die Fans davon rund 800.000 Euro aufbringen. Zusammen kamen am Ende dann aber nur 350.000 Euro. Eine für den Initiator der Aktion eher enttäuschende Summe, hatte man bei dem Bankhaus doch nach der großen Euphorie mit mehr finanzieller Unterstützung gerechnet.

Wenn die Consorsbank nicht weitermacht, kündigt Vogel gegenüber den Stadträten an, "müssen wir auch über andere Lösungen nachdenken. Wir können uns nicht erlauben, abzuwarten." Sicher auch an die Adresse der Bank gerichtet sagte er, dass bereits mit anderen potentiellen Sponsoren verhandelt werde. "Wir haben den Fans immer gesagt, dass das Stadion auch über das Jahr 2020 hinaus den Namen von Max Morlock tragen kann. Aber wir haben dafür nie eine Garantie abgegeben!", so der Bürgermeister.

Die zweite Frage, die im Großen Sitzungssaal im Raum stand, war: Wie geht es auch baulich weiter mit dem Stadion? Die Stadt muss viel Geld – zuletzt war die Rede von 35 Millionen Euro – nur in die Sicherung des Bestands investieren. Da ist die Frage, auch beim 1. FCN, ob nicht ein Umbau oder gar Neubau die bessere Alternative ist. Vogel verriet gestern, dass bis Ende September mit dem Verein sogar über eine Pacht des Stadions durch den FCN verhandelt wurde. Diese Option sei aber vom Tisch.


Wohl alternativlos: Stadion-Umbau wird langsam konkreter


Nun will der Bürgermeister zeitnah aufzeigen, welche Optionen es gibt: Sanieren oder umbauen, mit dem FCN oder ohne, mit oder ohne Investoren und weiteren Beteiligten. Am Ende könnte es einen Auftrag des Rats für eine Machbarkeitsstudie geben. Nasser Ahmed von der SPD-Fraktion sprach sich denn auch dafür aus, sich nicht schon im Vorfeld festzulegen, was aus dem Stadion wird.

Christian Vogel hob aber hervor, dass man auch künftig mit dem 1. FC Nürnberg zusammenarbeiten wolle. Dabei lobte er vor allem den neuen kaufmännischen Vorstand Niels Rossow, der von Adidas zum Club gewechselt war. Er sei ein offener Gesprächspartner.

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