Tatorte in Nürnberg und Fürth
Beutelager im Behringersdorfer Forst entdeckt: Polizei schnappt mutmaßliches Einbrecherduo
19.04.2023, 11:52 Uhr
„Ausleuchten eines Tatorts“: Unter diesem Stichwort hat die Behringersdorfer Feuerwehr auf Facebook Bilder eines Einsatzes am Samstag, den 15. April, veröffentlicht und damit die Frage aufgeworfen: „Was ist da denn passiert?“ Konkret handelte es sich bei dem „Tatort“ nicht etwa um einen Mordschauplatz, dafür aber um den provisorischen Unterschlupf eines Diebespaares, den die Polizei untersuchte.
Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken auf PZ-Anfrage mitteilt, sollen die Tatverdächtigen, eine 27-jährige Frau und ein 44-jähriger Mann, seit Februar über ein Dutzend Mal in Wohnungen im Raum Nürnberg und Fürth eingebrochen sein. Zuletzt zum Beispiel am Freitag, den 14. April, am Nürnberger Stadtpark. Zuvor verschafften sich die mutmaßlichen Einbrecher in der Nacht vom 18. auf 19. März Zutritt zu zwei Wohnungen im Jupiter- und im Neptunweg in Fürth. In der Nacht auf den 31. März wurde eine Wohnung in der Fürther Hardstraße aufgebrochen.
Die Polizei geht davon aus, dass alle Einbrüche von dem Duo begangen worden sind, denn: Die Taten wiesen dabei immer Gemeinsamkeiten auf. In den meisten Fällen wurden Erdgeschoss- beziehungsweise Hochparterrewohnungen aufgebrochen. Die Täter richteten teilweise hohe Sachschäden an, die Beute war in der Regel vergleichsweise gering.
Zahlreiche Wertgegenstände im Wald
Im Forst bei Behringersdorf richteten sich die beiden Wohnungslosen ersten Erkenntnissen nach einen provisorischen Unterschlupf ein. Dort schliefen sie nicht nur, sondern sie nutzten die Verborgenheit des Waldes auch, um ihr Diebesgut zu lagern. Darauf deuteten auch zahlreiche Wertgegenstände und andere Beweismittel hin, die die Polizei im Wald fand. Um den Beamten die Arbeit zu erleichtern, wurde kurz vor 23 Uhr am Samstag unter anderem die Freiwillige Feuerwehr Behringersdorf alarmiert, die mit Scheinwerfern unterstützte und auch beim Abtransport von Teilen des Lagers half, wie einer der Ehrenamtlichen erzählt.
Für die Diebe klickten die Handschellen übrigens nicht im Wald, sondern am Bahnhof in Behringersdorf: Zivilbeamte der Polizei nahmen die beiden dort fest. Wie ein Sprecher des Präsidiums mitteilt, waren „umfangreiche Ermittlungen“ vorausgegangen, die die Beamten auf die Schliche der beiden brachten.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte Haftantrag gegen die beiden Tatverdächtigen. Ein Ermittlungsrichter erließ zwischenzeitlich einen Haftbefehl. Die Ermittlungen dauern an.
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